Das Process blüht erst auf, wenn es dauerhaft bergab geht. Der Fahrer steht zentral im Rahmen, die kurzen Kettenstreben und der lange Hauptrahmen formen eine moderne Geometrie. Das weit abfallende Oberrohr lässt den Beinen viel Spielraum in Kurven, begrenzt aber auch den Sattelstützenauszug für große Fahrer. Sein Potenzial verspielt das Kona durch die günstige Ausstattung. Die Sektor an der Front hält mit ihrer geringen Druckstufendämpfung nicht mit dem solide arbeitenden Heck mit. Die Schwerkraft verhindert eine aktivere Fahrweise. Laufräder und Gabel des "Green Hornet" wiegen zusammen über sieben Kilo, da wird der Bunny-Hop zum Kraftakt. Die 10fach-Schaltung wirkt wie vom Wühltisch: ein bischen Shimano, etwas Sram, dazu schlappe Bremsen. Dank des antriebsneutralen Hinterbaus und der Zweifach-Kurbel lässt sich das fast 15 Kilo schwere Bike noch recht entspannt gen Gipfel treten. Fazit: abfahrtslastiges Touren-Bike mit Downhill-Potenzial, aber schwacher Ausstattung.
Die Alternative Das Process 111 mit 29-Zöllern und 130/111 Millimetern Federweg wiegt für 3999 Euro etwa ein Kilo weniger. Die Geometrie bleibt vergleichbar. Somit dürfte das Process 111 das spritzigere Trailbike sein.

Georg Grieshaber Kona verbaut am Process Felgen mit einer Innenweite von 29 Millimetern. Dadurch bauen die 2,3 Zoll breiten Maxxis noch einen Tick voluminöser und generieren in der Abfahrt spürbar mehr Grip.

Georg Grieshaber Am Kona (im Foto) und Norco müssen sich Biker mit 100 Millimetern Hub an der Teleskopstütze begnügen. Auf welligen Trails kein Problem. Wird die Abfahrt aber sehr steil, würde man sich über etwas mehr Verstellbereich freuen.

BIKE Magazin Kona Process 134 – Kennlinien: Auf dem Papier wirken Gabel und Dämpfer recht harmonisch. In der Praxis kann die Sektor an der Front mit schwacher Druckstufe aber nicht wirklich überzeugen.
Test: Kona Process 134
Moderne Mehrkämpfer: 5 Trailbikes im Test