Als beim Test nun für den M-Rahmen samt Steckachse (68 g) und Sattelschnellspanner 1970 Gramm auf der Waage aufblinken, stutzen wir kurz. Doch das Komplettgewicht erfüllt mit 9,8 Kilo (mit Schläuchen) dennoch unsere hohen Erwartungen. Optisch hat das Racefully nicht mehr viel mit dem Vorgänger gemein: Der Dämpfer sitzt nun super kompakt und tief im Hauptrahmen, das Hinterbaugelenk verschwindet, und eine Umwerferbefestigung sucht man vergeblich. Trotz großem Sattelauszug sitzt man tief und erstaunlich angenehm zwischen den Laufrädern. Auch sonst gefällt die moderne Geometrie mit längerem Reach, kurzem Vorbau und tiefer Front. Netter Nebeneffekt des neu positionierten metrischen Federbeins: das tiefer gezogene Oberrohr und mehr Beinfreiheit. Im Tiefflug über verschlungene Wald-Trails spielt das Spark RC seinen Twinloc-Trumpf aus: Per Daumenklick am Lenkerhebel straffen sich die 100 sensiblen Millimeter Federweg auf 70. Antreten, einlenken, durchschnaufen. Spurtreu und super direkt setzt das steife Carbon-Fully jeden Lenkbefehl um. Selbst bei hohen Geschwindigkeiten arbeitet sich die leichte Fox-Gabel schmatzend durchs Wurzelwerk. Insgesamt bleibt das Spark im Downhill deutlich ruhiger als das alte, dank mehr Reserven im Hinterbau und einem flacheren Lenkwinkel. Kleines Manko: Mehr als eine große Flasche kann man nicht transportieren.

Wolfgang Watzke Scott Spark RC 900 SL: Vorm asymmetrischen Sitzrohr sitzt der metrische Dämpfer. Die breite Trunnion-Aufnahme sorgt für eine steife Tretlageranbindung.

Wolfgang Watzke Scott Spark RC 900 SL: Ein Klick am ergonomischen Twinloc-Hebel strafft mechanisch das komplette Fahrwerk.