Dabei könnten die Österreicher mit dem Sonic-Modell sogar noch eine Schippe drauflegen und weitere 800 Gramm sparen. Herzstück des Scarps ist der nur 1853 Gramm leichte Carbon-Rahmen, der anstelle von Gelenken auf flexende Sitzstreben am Hinterbau setzt. Das funktioniert auf dem Trail sehr gut und beschert dem KTM Sensibilität und einen gut nutzbaren Federweg. Es sind die kleinen Details, die zwar für mächtig Vortrieb sorgen, aber die Bandbreite des Bikes beschränken: Moosgummigriffe, minimalistische Trockenbereifung und nur eine kleine 160er-Bremsscheibe vorne. Schon beim Einrollen fällt die gestreckte Sitzposition auf, die in erster Linie durch den wenig nach hinten gekröpften Lenker zustande kommt. Dadurch wird das Handling indirekt. Im steilen Anstieg hätten wir uns eine gerade Sattelstütze gewünscht.
Fazit: Das Scarp ist ein uphill-hungriges Racefully mit konkurrenzfähigem Gewicht. Tipp: Lenker und Sattelstütze tauschen.
Die Alternative: Für 5200 Euro kann man beim 11,2 Kilo schweren Scarp Master Di2 mit der Shimano XT elektrisch schalten.

Georg Grieshaber Durch den fast gar nicht nach hinten gekröpften Ritchey-Lenker fährt sich das KTM, als hätte es einen langen 120er-Vorbau. Das Handling wird entsprechend indirekt. Mit einem stärker gekröpften und etwas breiteren Lenker ließe sich das Fahrverhalten deutlich verbessern.

BIKE Magazin KTM Scarp 29 Prestige 12S – Kennlinien: Gabel und Hinterbau besitzen exakt den gleichen Federweg. Beim Heck setzt die Progression früher ein.
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Test: KTM Scarp 29 Prestige 12
8 Highend Racefullys im Rennstrecken-Test