Wenn’s schnell gehen muss, verfügt auch das O1E über die patentierte R.A.T.-Hinterradachse. Weiterer Hingucker des roten Worldcup-Flitzers ist der Hinterbau: Die zwei verschachtelten Wippen am Hauptgelenk spucken 110 Millimeter gut nutzbaren Hub aus. So bügelt man bergab entspannt durch Anlieger und nimmt Stufen ohne zittrige Knie. Wie ein eingebauter Vmax-Begrenzer drosseln allerdings die Race-King-Pneus das Tempo. Denn wie bei vielen Test-Bikes limitiert der Reifen-Grip bergab den Speed. Um den langen Reach zu kompensieren und das 10-Kilo-Fully zum Gipfel zu peitschen, haben wir den Sattel weit nach vorne geschoben. So kann das Focus-Bike beim Berg-Sprint mit den Besten mithalten. Die Steifigkeit liegt laut Labormessung im unteren Bereich des Testfelds. Vor allem Fahrer über 80 Kilo könnte das stören, speziell in Kombination mit der RS-1. Bitter: Die Garantie erlischt bei Renneinsatz. Aber genau dabei blüht das O1E doch erst so richtig auf!
Fazit: ästhetischer Rahmen, niedriges Gewicht und schnell im Antritt. Das Focus begeistert nicht nur auf Cross-Country-Kursen.
Die Alternative: Für 4700 Euro bekommt man bei der Pro-Version denselben Rahmen mit SID-Gabel und Shimano-XT-Gruppe (22 Gänge). Gewicht: 11,9 Kilo.

Georg Grieshaber Der hydraulische Rockshox-Fullsprint-Hebel steuert Gabel und Dämpfer gleichzeitig an. Bei häufiger Betätigung fallen die hohen Bedienkräfte auf. Der Hebel muss regelmäßig entlüftet werden.

BIKE Magazin Focus O1E Team – Kennlinien: Das Fahrwerk arbeitet harmonisch, und der Federweg lässt sich gut nutzen. Mehr Federweg besitzt der Hinterbau.
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Test: Focus O1E Team
8 Highend Racefullys im Rennstrecken-Test