Specialized. Epic. Worldcup. Mehr Infos braucht ein Mountainbike-Junkie nicht. Er versteht sofort: Hier dreht es sich um DIE Szenedroge – besser gesagt, um eins der erfolgreichsten Racebikes der Geschichte. Ein Bike, das die Evolution immer besser gemacht hat. Ein Bike, das man sich nicht zufällig anschafft. Der Zusatz Worldcup deutet nämlich darauf hin, dass hier kein Umwerfer vorgesehen ist. Elf Gänge müssen reichen. Immerhin kombiniert Specialized die Einfach-Kurbel mit einem kleinem 30er-Blatt – für die motivierte Kundschaft, die nicht Kulhavy oder Sauser heißt. Während das Top-Modell Epic S-Works (10999 Euro) auf dem freien Markt wegen seiner geringen Stückzahl (zweistellig in D/A/CH) schwer zu kriegen ist, liegt das Expert schon eher in erreichbarer Nähe. Es glänzt durch zwei Flaschenhalter im Hauptrahmen und die SWAT-genannte Werkzeugbox. Epic-Jünger erkennt man beim Marathon also an den kaum gefüllten Trikottaschen, weil alles, was man braucht, am Bike klemmt. Dass der S-Works-Rahmen im letzten Test 200 Gramm leichter war, ist zu verschmerzen. Aber: Die Schaltgruppe (Sram X01 mit X1-Hebel) passt nicht zum Preisschild. Immerhin spendiert Specialized die hauseigenen Carbon-Laufräder und -Parts. Bei den im Prinzip lobenswerten XT-Bremsen das bekannte Problem: Der Druckpunkt wandert. Wie erwartet überzeugt das Bike aber ab dem ersten Meter. Sitzposition und Geometrie passen perfekt, trotz der langen Sitzposition fühlt sich das Handling nicht zu aggressiv an. Das Brain-Fahrwerk ist ebenso eine Glaubensfrage wie die geschraubten Achsen – love it or hate it! Bergab liegt das Epic satt. Je nach Brain-Fahrwerkseinstellung federt es sensibel oder straff. Am Rande: Den Dämpfer soll man auf 350 PSI aufblasen, um die Autosag-Abstimmungshilfe zu nutzen. 350 PSI schafft keine normale Pumpe. Top: lebenslange Garantie für den Erstbesitzer und 50 Prozent Crash Replacement in den ersten zwei Jahren.
Fazit: Ein top Arbeitsgerät für die kommende Marathon-Saison. Das Epic beherrscht alles, was man von einem Racefully verlangt. SWAT-Kit und die zwei Flaschenhalter sind ein Alleinstellungsmerkmal. Das souveräne Fahrverhalten bringt Dich sicher ins Ziel.
Die Alternative: Das Expert Carbon besitzt im Gegensatz zum Modell Expert Worldcup ein etwas entspannteres Setup mit Zweifach-Antrieb. Preis: 6599 Euro. Spielt Geld keine Rolle? Dann das Epic S-Works mit Di2 für 10999 Euro.

BIKE Magazin Specialized: Bei aktiviertem Brain-System fällt der Fahrkomfort z. B. auf Schotter mäßig aus. Offen nutzt es den Federweg sehr gut und spricht sensibel an.

Jens Heilmann Specialized: Das Brain-System in der Federgabel öffnet und schließt automatisch. Die Sensibilität lässt sich am roten Knopf einstellen.

Jens Heilmann Specialized: Beim Worldcup-Modell des Epic ist kein Umwerfer vorgesehen. Elf Gäng müssen reichen.

Jens Heilmann Specialized: Zwei Flaschenhalter und das SWAT-Werkzeugset prädestinieren das Bike für den Marathon-Einsatz.
Test: Specialized Epic Expert Carbon 29 World Cup
Die schnellsten Race-Fullys im Test