Eins muss reichen. Ein Kettenblatt, mehr geht nicht am Epic Worldcup. Ein Umwerfer ist bei der Rahmenkonstruktion nicht vorgesehen. Dafür gibt es fette, kurze Kettenstreben für einen kraftvollen Antritt ohne Verwindung. So kompromisslos ist kein anderes Bike auf einen Einsatzbereich getrimmt. Der superleichte Rahmen ist bis ins Detail ausgefuchst, mit Schutzfolien abgeklebt, mit Alu-Schrauben bestückt und für zwei Flaschenhalter vorgesehen. Der rote Rennstreifen zieht sich sogar über die Sattelstütze hinauf. Man möchte mit Nachnamen Sauser oder Kulhavy heißen, um diese Maschine als Firmenfahrzeug gestellt zu bekommen. Alle anderen müssen tief in die Tasche greifen.
Auf der Test-Runde flutet das Laktat den ganzen Körper, selbst die Arme. Ständig will man in den Wiegetritt gehen, das Epic weiter beschleunigen, weil dieses Gefühl so einzigartig ist. Bergauf den Kopf tief, die Kolben stampfen, Vollgas der Ziellinie entgegen, wie Kulhavy. Einen Unterschied zum Hardtail vermag man nicht zu spüren – schneller geht es nicht. Das Brain-Fahrwerk arbeitet, wie es soll: sportlich straff, bei Schlägen öffnet es sofort. Bergab verlangt das Epic Worldcup nach einem versierten Fahrer, der mit der gestreckten Sitzposition umgehen kann. Wir würden den 100er-Vorbau gegen einen kürzeren tauschen. Das Bike lässt keinen Spielraum für Scherze.
Fazit Konsequenter geht es nicht. Das Epic Worldcup ist eine absolute Spezialmaschine für eine genau definierte Zielgruppe. Ein sehr teures, aber sauschnelles Vergnügen.
PLUS 34- und 32er-Kettenblatt mitgeliefert, zwei Flaschenhalter möglich, sehr leichte Laufräder, unglaublich schnelles Bike
MINUS Schraubachse hinten, 100er-Vorbau kostet Kontrolle
Die Alternative
Das Epic S-Works gibt es auch in der zivileren Variante mit Zweifach-Kurbel und 100 Millimetern Federweg für 8499 Euro oder in der Version Epic Marathon für 5999 Euro ( Test in BIKE 10/13 -> , 128 Punkte).

Markus Greber Traditionell verpasst Specialized seinem Epic das Brain-Fahrwerk mit integriertem Masse-Trägheitsventil, das das Fahrwerk automatisch öffnet oder schließt. Bei der Gabel lässt sich das Ansprechverhalten an der Brücke vorwählen, ein echter Gewinn gegenüber früher (Regelung unten).

Markus Greber Am richtigen Regler gedreht: Superleichte Carbon-Laufräder machen das Epic so spurtstark und schnell, wie es ist.

BIKE Magazin Das Brain-Fahrwerk arbeitet so, wie es sich Racer wünschen: tendenziell straff. Die Bedienung oben an der Gabel hilft.
Test: Specialized Epic S-Works 29 World Cup
Die schnellsten und teuersten Racefullys der Welt im Test