Machen die großen 29er-Laufräder aus dem Spark ein neues Bike? Die Laufräder alleine sicher nicht. Deshalb haben die Scott-Ingenieure das Modell nach fünf Jahren von Grund auf neu gezeichnet und alle Kritikpunkte, die sich über die Jahre durch den Vergleich mit jüngeren Konstruktionen automatisch ergeben, ausgemerzt. Der neu entwickelte Carbon-Rahmen ist deutlich steifer als zuvor, dafür sorgen das konifizierte Steuerrohr, Steckachse, massive Drehpunkte und optimierte Rohrformen. Ein neuer Steg zwischen den Sitzstreben beispielsweise macht den Hinterbau spürbar stabiler. Als Rahmengewicht mit Dämpfer gibt Scott 1890 Gramm an, beim Vorserien-Testbike haben wir das noch nicht überprüft. Das Gesamtgewicht von unter elf Kilo deutet allerdings auf konsequenten Leichtbau hin.
Dass dabei die Steifigkeit so deutlich gewonnen hat, erfreut bereits auf den ersten Metern Testfahrt. Auf den zweieinhalb Stunden flotter Singletrail-Jagd mit Race-Legende Thomas Frischknecht leistete sich das Bike keine Schwäche – und der BIKE-Tester verbarg die seine so gut wie nur möglich. Die Sitzposition passt perfekt zum Einsatzbereich, das Fahrwerk begeistert durch die Verstellbarkeit vom Lenker aus. Selbst wenn es nur für wenige Meter ist, eine Anpassung des Fahrwerks ans Terrain lohnt immer. Die neue Druckstufenverstellung der Gabel passt ins Konzept, der Traction-Mode am Dämpfer ist fahrbarer als zuvor, Unterschied spürbar. Allerdings hat das Twentyniner-Spark keinen Komfort zu verschenken. Es fühlt sich straffer an, als die je 100 Millimeter in Verbindung mit den großen Rädern vermuten lassen. Das 26er-Spark mit 120er-Federwegen fährt im direkten Vergleich deutlich komfortabler. Ein interessantes Rahmendetail ist die Geometrieverstellung, mit der sich Tretlagerhöhe (8 mm) und Lenkwinkel (0,5 Grad) ändern lassen. Beim Twentyniner funktioniert dies gut, das Lenkverhalten lässt sich so von träge auf agil trimmen – je nachdem, was das Terrain verlangt. Vielseitiger ist vermutlich kein anderes Bike dieser Klasse.
Fazit: Top-Marathon-Fully mit vielen Funktionen und Verstellmöglichkeiten. Die Evolution des Spark ist spürbar!
PLUS Geringes Gewicht, verstellbares Fahrwerk, Fahreigenschaften
MINUS Sattelstützenversenkbarkeit


Der Bremssattel versteckt sich hinter der Sitzstrebe, im Hinterrad sitzt eine Steckachse. Die Rahmensteifigkeit ist spürbar höher als zuvor.

Der Twinloc-Hebel am Lenker steuert den Dämpfer an. Im offenen Modus stehen gut 100 mm Federweg bereit. Das 26er-Spark hat 120 mm.

Mit offenem Twinloc-Hebel werden knapp 100 Millimeter zur Verfügung gestellt. Dem sportlichen Einsatz entsprechend gibt sich das Fahrwerk recht straff.
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Test: Scott Spark 29 RC
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