Wer die Ausstattung des NPL-1000 sichtet, kriegt beim Blick auf das Preisschild große Augen: Das kann doch nicht stimmen! SRAM-XX-Gruppe, dazu teure Easton-Laufräder, FSA-Carbon-Teile und die Reba-XX-Gabel mit X-Loc-Fernbedienung – wie sich dieses Luxus-Ensemble zu einem Preis von nur 3399 Euro fügt, wissen die Götter. Der Blick auf den Rahmenpreis liefert ein Indiz: 1199 Euro. Im Vergleich zum 2549-Euro-Carbon-Rahmen von Simplon ein riesiger Unterschied. Vorwerfen kann man dem Red-Bull-Fahrwerk dabei nur, dass es etwas übergewichtig ist (schwerstes im Test). Ansonsten: antriebsneutral, steif, innenverlegte Züge, konifiziertes Steuerrohr, Bremssattel zwischen den Streben platziert, makellose Verarbeitung. Auch das schwarz-goldene Design ist gelungen und bis ins Detail umgesetzt. Einen Haken sucht man also vergeblich.
Im Praxistest gefällt die angenehme Sitzposition und die langstreckentaugliche Geometrie. Bergauf klettert man sportlich, Racern fehlt vielleicht der letzte Kick, das letzte Quäntchen Aggressivität und Vorwärtsdrang. Dafür besitzt das Bike aber lange Federwege, die sich bergab bemerkbar machen. Man fährt schnell, fühlt sich sicher und hat Reserven. Die fehlen allerdings den wenig profilierten Conti-Speed-King-Reifen. Selbst in 2,3-Zoll muss man sagen: Dieses Modell bräuchte etwas Modellpflege. Unterm Strich bietet Red Bull das vielseitigste Gesamtpaket.
Fazit: Durch geringes Gewicht, Topausstattung und viel Federweg bietet das NPL einen breiten Einsatzbereich von Race bis All Mountain. Und das zu einem Top Preis.
+ Super Ausstattung
+ Top Fahrwerksfunktion
+ Breiter Einsatzbereich
- Schwerer Rahmen
Web:
www.rose.de


Gabelwahl: Die Rock Shox Reba XX mit X-Loc begeistert
Marathon-Fully um 3000 Euro 2010
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