Die Milch macht’s! Was vielleicht fürs Frühstück gilt, sorgte bei den vom Importeur mit Latex-Milch auf schlauchlos umgerüsteten Laufrädern für Verdruss: am Vortag noch in Ordnung, auf Etappe zwei dann hinten undicht – Reparatur, Zeitverlust. Der Frust mobilisiert Energie, am Anstieg zur Ehrenbachhöhe 18 Fahrer überholt, dann schleicht sich ausgerechnet vor dem Highlight der Etappe, dem Fleckalm-Trail, die Luft aus dem Vorderrad. Mit 0,8 bar ins Ziel gerollt – dicker Hals statt Fahrspaß. Dafür kann das Bike natürlich nichts. Das 3099 Euro teure Jet-9-Carbon-Frame-Set rollte vernünftig aufgebaut zum Test, wiegt wenig, beeindruckt durch Formgebung, Details und die sportliche Geometrie. Das VPP-Fahrwerk spricht sensibel an und fährt sich komfortabler als Konkurrenten, unter Last muss man aber immer mindestens den Trail, besser den Climb-Modus einschalten. Diesen Hebel zu erreichen, ist wegen der Flaschenhalterposition eine Fummelei. Bergab zieht das Jet 9 laufruhig souverän seine Bahnen.
Fazit: Das Jet 9 ist in erster Linie ein sehr cooles, individuelles Bike, aber kein ausgesprochener Racer. Ein echtes Multi-Tool.
PLUS Leichtes Fahrwerk mit cleveren Details, gute Geometrie und Sitzposition, gutes Cockpit, fünf Größen
MINUS Dämpferverstellung schlecht erreichbar, harte Griffe
Die Alternative: Wer lieber zum Alu-Rahmen greift, muss auf Federweg verzichten. Das Jet 9 bietet nur 80 mm am Heck, das Rahmen-Set kostet 2199 Euro, das Komplett-Bike gibt’s mit SRAM-X9-Gruppe ab 3369 Euro.

Der Federweg sieht nach viel aus, ließ sich aber nicht voll nutzen. Durch das sehr gute Ansprechverhalten aber ein komfortables Fahrwerk.
Test: Niner Jet 9 Carbon Elite XT
Marathon-Fullys 2013 im Test: Acht sportliche 29er für Race und Tour
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