Kaum ein Rahmen lässt sich so vielfältig aufbauen wie der Liteville „301“. Ob mit Rock Shox „Pike“ und schweren Laufrädern oder mit Fox „Talas“ und Touren-Reifen – das Liteville hat bisher in jedem BIKE-Test eine gute Figur gemacht. Das liegt unter anderem am extrem feinfühligen Hinterbau. Die Entwickler haben die Kennlinie so angepasst, dass der Dämpfer schon bei kleinen Schlägen recht viel Hub nutzt. Marathon-Biker mögen aber eher straffe Hinterbauten. Deshalb pumpten sie den Dämpfer so weit auf, „dass sie ein Hardtail mit Überlastsicherung“ bekamen, wie Liteville-Chef Jo Klieber sagt. Deshalb bietet Liteville jetzt ein Lager-Kit an, mit dem auch Marathonfahrer zufrieden gestellt werden. Regulär ist der Hinterbau des „301“ mit Kugellagern abgestützt. Die haben nur ein sehr geringes Losbrechmoment. Das Marathonlager-Kit hingegen besteht aus Gleitlagern. Diese haben durch die Haftreibung der Lager ein höheres Losbrechmoment. Dadurch entsteht so etwas wie ein Plattform-Effekt. Ist der Hinterbau einmal in Bewegung, reduziert sich die Reibung (jetzt Gleitreibung) so weit, dass kaum noch ein Unterschied zu den Kugellagern besteht.
In der Praxis funktioniert das sehr gut. Sowohl im Wiegetritt als auch beim Pedalieren im Sitzen bewegt sich der Hinterbau des Liteville nur sehr wenig. Erst wenn größere Schläge den Hinterbau treffen, arbeitet er so schluckfreudig wie bisher. Deutlich spürten wir die hohe Steifigkeit des Rahmens. Die anvisierte Linie trifft man mit dem Liteville exakt.
Unser Test-Bike war ohne Kompromisse aufgebaut. Rock Shox „Reba Worldcup“, Formula-„Oro Puro“-Bremsen, DT-Swiss-„XR 1540“-Laufräder und natürlich Anbauteile von Syntace senken das Gewicht auf respektable 11,35 Kilo. Damit steht dem Marathon nichts mehr im Wege.
PLUS
– Sehr steif
– Große Federwegsreserven
– Marathon-Lager-Kit auch bei älteren Liteville-Modellen nachrüstbar
MINUS
– Nur als Rahmen-Kit erhältlich