Wurde beim letztjährigen Top-Modell noch Alu verwendet, hüllt Giant sein neues Anthem jetzt in edles Carbon. Doch was kann das Kohle-Chassis besser? Im Vergleich zum letzten Jahr speckt der Rahmen um 114 Gramm ab und das bei einer deutlich höheren Steifigkeit. Beim Gesamtgewicht zeigt die Waage sogar satte 600 Gramm weniger. So weit so gut. Doch auch die Geometrie hat sich geändert. Der Lenkwinkel zum Beispiel ist um 1,4 Grad steiler geworden, das Bike dadurch etwas nervöser.
Das 2010er-Modell fährt sich extrem direkt – umso wichtiger ist der breite, Sicherheit bringende Lenker. Der vielfach gelobte Maestro-Hinterbau mit DW-Link setzt sich auch am Anthem antriebsneutral in Szene. Im Wiegetritt macht es dennoch Sinn, die Plattform zuzuschalten. Das minimiert das Pumpen des Dämpfers, das durch die Lageänderung des Fahrers entsteht. Während das geringe Gewicht für einen sprintstarken Antritt sorgt, arbeitet der Hinterbau auf Abfahrten gut, ist permanent aktiv, schluckt einzelne Wurzeln aber nicht ganz so souverän wie die besten Fahrwerke in diesem Test.
Punktabzug bringt das Erlöschen der Garantie bei Renneinsatz.
FAZIT: Giants neues Carbon-Anthem kann vieles besser als sein Vorgänger, aber nicht alles. Der deutliche Gewichts- und Steifigkeitsvorteil steht einem etwas nervösen Handling gegenüber.
Test: Giant Anthem X Advanced SL
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