Im Kreis dieser mitunter sehr rennorientierten Bikes fühlt sich das Focus-Top-Modell “First Extreme” etwas unwohl. Es wurde nämlich nicht auf reinrassigen Sport konstruiert, sondern will mehr bieten: viel Federweg bei sportlichem Fahrverhalten. Es würde sich auch in der All-Mountain-Sport-Kategorie (BIKE 1/08) gut schlagen. Das Fahrwerk ist eine komplette Neuentwicklung, formschön und mit interessanten Fähigkeiten: Der Dämpfer liegt eingebettet im Carbon-Oberrohr und lässt sich dort einfach bedienen. Das Rahmendreieck bietet Platz für zwei Flaschenhalter, die Züge laufen im Rahmen. Beim Gewicht sind die Entwickler noch nicht da, wo sie hin wollen – ein in der Carbon- Entwicklung mittlerweile üblicher Reifeprozess nimmt damit seinen Lauf. Über drei Kilo für Rahmen mit Dämpfer sind ganz klar zu viel für einen echten Racer. Doch Focus möchte vom Start weg lieber auf der sicheren Seite stehen, anstatt durch Defekte in die Schlagzeilen zu geraten. Als “Running Change” soll der Rahmen bis zur Auslieferung 300 Gramm leichter werden. Die kurze Sitzposition beschert einen Touren-tauglichen, die Geometrie einen eher trägen Charakter. Der satte Federweg erweitert den Einsatzbereich. Bergauf heißt es: Gewicht nach vorn. Bergab lautet die Devise: draufhalten und festhalten. Man ist schnell unterwegs, kann allerdings keine Haken schlagen. Das hohe Tretlager sorgt für einen hohen Schwerpunkt, aber gute Trial-Fähigkeiten. Nur in drei Größen erhältlich!
FAZIT: Ideales Bike für schwere Gardasee-Touren. Hochwertig, komfortabel und massenkompatibel. Kein ausgesprochenes Race-Bike!
TUNING-TIPP: Gebogene Sattelstütze und längeren Vorbau für sportlichere Sitzposition.
Test: Focus First Extreme
Marathon-Fullys