Nein, die Preisangabe ist kein Schreibfehler: 8240 Euro soll das Ellsworth kosten. Berechtigte Frage: Geht’s noch? Liest da jemand keine Tageszeitung? Die Erklärung für den exorbitanten Preis ist einfach. Der Ellsworth-Importeur hat das Bike mit allem ausgestattet, was edel und teuer ist. Carbon-Laufräder, Carbon-Kurbeln, Titan-Flaschenhalter sind nur einige Punkte. Auch der Rahmen ist kein Schnäppchen, bietet dafür aber absolute Individualität und feinste Verarbeitung – das Evolve zeigt Handwerkskunst nach alter Schule und nicht die Handschrift der Asien-Roboter.
In der gelieferten Rahmengröße S wirkt das Zusammenspiel von Riesenrädern und Fully-Fahrwerk optisch krass. Der Lenker sitzt höher als der Sattel, die Sitzposition und die subjektiv großen Federwege sorgen für ein All-Mountain-Feeling, das steht konträr zur Race-Ausstattung. Das kleine Bike passte keinem Testfahrer ideal, es hinterließ einen eher nervösen Fahreindruck und zeigte bergab einen sehr wendigen Charakter. Die Gabel überraschte mit bislang unbekannt bockigem Federverhalten, alles in allem hinterließ das Ellsworth gemischte Gefühle. Dadurch, dass es ein Custom-Aufbau ist, bleibt die Ausstattung jedem selbst überlassen.
FAZIT: Große Räder für die Upper-Class – mehr optische und technische Extravaganz geht kaum, dafür zahlt man einen unrealistisch hohen Preis.
Web:
www.shocker-distribution.com
Test: Ellsworth Evolve
29-Zoll-Bikes