Beim Triebwerk kombinieren sie Leichtbau, also einen Carbon-Rahmen, mit dem Pinion-Getriebe, das ganz und gar nichts mit Leichtsinn zu tun hat. Die Partnerschaft bietet sich an, denn schließlich stammt das Getriebe auch aus dem Raum Stuttgart. Außerordentlich formschön verheiraten die Entwickler das Getriebe mit dem Rahmen. Erstaunlich leichtfüßig lässt sich das schwarze Kohlefaser-Bike beschleunigen. Und überraschend leicht ist das Gefährt, berücksichtigt man, dass das 12-Gang-Getriebe komplett 3,1 Kilo wiegt. Die drei Kilo leichten Laufräder mit schnellen Semislicks reißen es heraus, und der Rahmen wiegt trotz der Pinion-Adapter auch nur 1545 Gramm. Der flache Sitzwinkel und die hohe Front qualifizieren das Triebwerk eher für lange Strecken als für den CC-Worldcup. Dazu passt auch die Schaltung, die unter Last ungern Gänge wechselt. Hektisches Rauf und Runter mit ständigen Tempiwechseln mag das Test-Bike also nicht. Mit den minimal profilierten Reifen fehlt ohnehin die Reserve für den Seiltanz am Rande des Grenzbereichs. Aber bei Quantor lässt sich die Ausstattung nach Gusto variieren. Fürs Schalten braucht man einen festen Griff und eine gewisse Gewöhnung, dafür prallen schlammige Bedingungen am Bike ab. Die Funktion bleibt bei jeder Witterung konstant.

Quantor integriert das Pinion-Getriebe formvollendet in den Carbon-Rahmen.
Test-Fazit zum Quantor Triebwerk Pinion
Mit einem Carbon-Rahmen als Basis stellt Quantor ein leichtes Getriebe-Bike auf die Räder. Im getesteten Setup qualifiziert sich das Bike für Vielfahrer, die einen edlen Touren-Begleiter suchen. Hektik mag das Konzept nicht.
PLUS Geringes Gesamtgewicht, flotte Beschleunigung, große Überset-zungsbandbreite, steifer Rahmen
MINUS Hoher Preis, wenig profilierte Reifen, kein Schalten unter Last möglich

Individualität und konsequenter Leichtbau zeichnen das Test-Bike Triebwerk von Quantor aus. Sonderwünsche sind möglich.

Geometrie des Quantor Triebwerk-Hardtails mit Pinion-Getriebe
Pinion-Getriebe: Das steckt drin
Aus einer fixen Idee zweier junger Ingenieure ist ein internationales Business geworden. Neben dem Ur-Pinion P1.18 mit 18 Gängen bietet die Denkendorfer Firma Varianten mit neun und zwölf Gängen an. Im kompakten Gehäuse steckt ein Stirnradgetriebe mit zwei nacheinander geschalteten Teilgetrieben. Vorteile für Biker sind die zuverlässige Funktion auch bei Schlamm oder Schnee, das System ist quasi wartungsfrei (fünf Jahre Garantie)und erhöht die Bodenfreiheit. Als Nachteil empfinden wir, dass man nicht unter Last schalten kann, außerdem wiegt das Getriebe deutlich mehr als eine Kettenschaltung. Nachrüsten ist unmöglich, die Getriebebox verlangt einen eigens dafür konstruierten Rahmen.

Pinion Getriebe
Von den drei Varianten ist das P1.12 für den Einsatz am Touren-Bike am besten geeignet, die Neun-Gang-Version zielt auf Enduros, die 18-Gang-Variante auf Weltenbummler. Pinion bietet mittlerweile auch spezielle Kurbeln, um das Getriebe am Fatbike zu montieren. Hardtails mit Pinion starten etwa bei 3000 Euro und wiegen meist ab zwölf Kilo. Das getestete Quantor Triebwerk mit Carbon-Rahmen zählt also zu den leichtesten Vertretern seiner Art. Die Auswahl an kompatiblen Bikes ist mittlerweile ordentlich. Mehr als ein Dutzend Firmen bieten Hardtails an, Fullys gibt es nur etwa ein halbes Dutzend.
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Test: Quantor Triebwerk
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