Herzstück des Zero2Nine ist der sauber verarbeitete Alu-Rahmen mit geschwungenem Unterrohr und verschliffenen Schweißnähten. Die Arbeit glänzt nicht nur optisch, auch in puncto Steifigkeit setzt das Storck Maßstäbe. Auf dem Trail macht sich das in kompromisslosem Vortrieb bemerkbar. Der Komfort ist eher gering. Der Blick auf die Waage lässt einen schlucken: Der Rahmen mit Steckachse wiegt in Größe L stolze 2200 Gramm. Das sind schon fast Stahlrahmenwerte! Die 120 Millimeter Federweg der Gabel lassen auf Downhill-Spaß hoffen, während der sehr lange Vorbau eher typisch für Bergaufmaschinen ist. Ja, was denn nun? Das Konzept ist nicht ganz schlüssig. Auch der Lenker bietet mit seinem Rise zwar Trail-Optik, fällt aber race-mäßig schmal aus. Die gestreckte Sitzposition macht das Handling unterm Strich etwas sperrig, besonders in technischen Bergabstücken. Zudem fühlen sich die harten Schwalbe-Performance-Reifen auf dem Trail nicht besonders wohl. Dank des üppigen Federwegs sind die Abfahrtseigenschaften dennoch ordentlich. Das Ansprechverhalten der Magura-Gabel allerdings könnte besser sein. Die gute Nachricht: Schon mit wenig Tuning – kürzerer Vorbau, breiterer Lenker, bessere Reifen – lässt sich das Günstig-Storck zu einem soliden Tourer aufmotzen. Trail-Freunde rüsten gleich noch einen Schnellspanner an der Sattelstützenklemme nach. Übrigens: Mit nur drei Rahmengrößen ist die Staffelung ziemlich grob gehalten, was die Auswahl einschränkt. Die Größe L fällt mit einem Reach von 423 Millimetern eher kurz aus.
FAZIT Florentin Vesenbeckh, BIKE-Redakteur: Der Ausstattungsmix am Zero2Nine ist nicht ganz schlüssig. Vor allem durch den langen Vorbau leiden Handling und Fahrspaß. Das Gute daran: Wer einen kürzeren Vorbau und bessere Reifen montiert, tunt das 29er zu einem guten Allrounder mit einem edlen Alu-Rahmen, das sich deutlich von der Masse abhebt. Die Shimano-XT-Gruppe überzeugt.

Robert Niedring Storck Zero2Nine: Die Verarbeitung des Rahmens ist einwandfrei. Die Schweißnähte sind verschliffen und erzeugen eine edle Optik. Kleines Manko: Ein Sattelschnellspanner fehlt.

Robert Niedring Storck setzt auf Directmount-Umwerfer, verzichtet aber auf Boost-Standard.
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