Es fällt schwer, das Rotwild zu charakterisieren. Alle Messwerte liegen in einem grünen Bereich. Das Handling ist neutral. Ausreißer nach oben oder unten gibt es nicht. Rahmen- und Gesamtgewicht, Steifigkeit sowie Ausstattung lassen keine Wünsche offen. Das Erscheinungsbild ist schlicht, aber edel. Und die Rohre verfügen über die Rotwild-typische Außenkonifizierung. Kurzum, das “R.R2 HT Team” bewegt sich nach allen Kriterien auf einem sehr guten Niveau und polarisiert nicht. Dennoch erzielten beide Tester die langsamste Zeit auf dem Rotwild, obwohl die durchschnittlich aufgebrachte Leistung nicht die geringste war. Dass man mit diesem Bike auch ganz vorne fahren kann, stellte Irina Kalentiewa nicht nur mit ihrer olympischen Bronze-Medaille außer Frage. Woran lag es also? Ein Grund für die langsameren Zeiten könnte in der Reifenwahl liegen. Die Continental “Mountain King” bieten zwar bessere Allround-Eigenschaften als ein reiner Cross-Country-Wettkampfreifen, ziehen aber in Sachen Rollwiderstand deutlich den Kürzeren im Vergleich zu einem “Race King” oder gar “Furious Fred”. Dennoch liegen sie in der Downhillperformance mit sandigen Kurven hinter einem “Nobby Nic” zurück. Zusätzlich könnte die Sitzposition für den reinen Wettkampfeinsatz noch einen Tick sportlicher ausfallen. Insbesondere der steile Vorbau sorgt für eine recht entspannte Haltung mit wenig Sattelüberhöhung. Wer viel bei schlechtem Wetter und bei Frost fährt, kann Probleme mit den offen unterm Tretlager verlegten Zügen bekommen.
FAZIT: Das Rotwild bewegt sich auf einem sehr guten Niveau in allen Bereichen und eignet sich durch die entspanntere Sitzposition und den guten Komfort auch für längere Touren.
Web:
www.rotwild.de
Test: Rotwild R.R2 HT Team
Carbon-Hardtails 4000 bis 6000 Euro