Eine Nummer zu groß: Wer sich die Mühe macht und nachrechnet, wird überrascht feststellen, dass das Niner mit seinen breiten 2,4er-Schlappen gar kein 29-Zoll-Bike mehr ist. Sondern ein 30-Zöller! Egal, aber dafür bieten die übergroßen Pneus Monster-Grip und reichlich Kontrolle bergab. Auch abseits der Reifen richtet sich das Augenmerk am Niner auf Robustheit und Stabilität, statt um entscheidende Gramm zu feilschen. Anstatt wie die Konkurrenten mit einem Carbon-Sattel das Gewicht zu drücken, sitzt man beim Air 9 auf einem herkömmlichen SLR von Selle Italia – Leichtbau sieht anders aus. Die unauffällige Manitou-Gabel reiht sich mit Lenker-Lockout und 100 Millimetern einen Tick hinter den Referenzmodellen von Fox und Rock Shox ein. Beim Handling punktet das Niner mit einer ausgewogenen Geometrie, zählt allerdings klar zu den laufruhigsten Bikes im Test. Statt wie bei der übrigen Schaltung auf Shimanos neue 10fach-XTR zu setzen, läuft die Kurbel aus dem Ruder: Mehrfach mussten wir uns bei der Zweifach-Middleburn-Kurbel über Chainsucks ärgern. Der veraltete Vierkant-Standard wirkt in 2010 an einem leichten Race-Twentyniner deplatziert.
Fazit: Vor lauter Haltbarkeit den Leichtbaugedanken vergessen: Mit leichteren Anbauteilen wäre ein Platz weiter vorne durchaus drin gewesen, der Rahmen hätte das Potenzial gehabt.

Pro Testrunde ein Chainsuck: Die Middleburn-Kurbel erwies sich als extrem anfällig für Kettenklemmer.
Test: Niner Air 9
Superleichte 29er Hardtails 2011