Es gibt Menschen, die erkennen einen Trend zurück zum Wesentlichen. Über die Vereinfachung des Lebens wurden viele Bücher geschrieben. Es üben nicht nur mehr die Mönche Verzicht. Auch immer mehr Biker besinnen sich auf das Nachhaltige. Im Fall dieses Test-Bikes bedeutet das: Titan statt Kunststoff. 9 statt 33 Gänge. Hardtail statt Fully. Falkenjagd hat uns eine exklusive Kreation ins Testlabor gerollt. Ein Bike, maximal wartungsarm, elegant und frei von Mode-Trends. Angeflanscht an die massiv aus Titan geschmiedete Rahmenbrücke sitzt das neue Pinion-P1.9-XR-Getriebe, eines von aktuell drei fahrbaren Prototypen überhaupt. Das P1.18 mit 18 Gängen erfreut sich im Bike-Sektor vergleichsweise geringer Beliebtheit. Pinion will deshalb jetzt mit dieser speziellen Neun-Gang-Variante punkten. Für Fans der Zahlen: Gesamtübersetzungsbandbreite: 568 %, Gangabstufung: 24,3 %, Getriebegewicht: 2200 g, Q-Faktor: 174 Millimeter. Auf Deutsch: Pinion hat ein halbes Kilo gegenüber dem P1.18-Getriebe abgespeckt.
Die verfügbaren Gänge übertreffen in ihrer Bandbreite (420 %) eine 1 x 11-Schaltung. Es gibt einen echten Klettergang (1,82 übersetzt) und einen zum Tempomachen (0,32 übersetzt). Die Gangabstufung bleibt zwar über alle neun Gänge mit 24,3 % gleich groß, ohne die unterschiedlichen Sprünge einer Kettenschaltung. Allerdings fehlen trittfrequenzorientierten Bikern die feinen Zwischengänge. Ebenfalls typisch Getriebe: Zum Gangwechsel muss man immer etwas Druck vom Pedal nehmen. Eigentlich passt das P1.9 besser ans Enduro-Bike als ans Hardtail. Für den Touren-Einsatz eignet sich die geplante 12-Gang-Variante mit engerer Gangabstufung (17,7 %) besser. Doch die wird erst nach der Eurobike verfügbar. Und wie fährt das Hoplit? Man sitzt komfortabel und cruist eher entspannt als rennmäßig durchs Gelände. Alles andere würde nicht ins Bild passen.
Fazit Klassik trifft Moderne: Einen Titan-Rahmen mit dem Getriebe zu koppeln, macht Sinn. Das Bike strahlt Nachhaltigkeit aus. Wer beim Radeln keine Sekunden zählt, kommt mit den neun Gängen überall hin.
PLUS Verarbeitung, lange Wartungsintervalle (Pinion 10000 km bzw. jährlich), im Stand schalten möglich, stressfreies Konzept
MINUS Höheres Gewicht, große Gangsprünge

Markus Greber Das Pinion passt nur an speziell vorbereitete Rahmen, Die Steifigkeit des Falkenjagd Hoplit ist mit montiertem Getriebe höher als ohne (85 Nm/Grad).

Markus Greber Über die Ausfallenden stellt man beim Falkenjagd Hoplit die Kettenspannung einmal ein, der Radausbau erfolgt dann wie gewohnt über die Schraubachse.

Markus Greber Neun Gänge im Handumdrehen: Beim Schalten muss man stets etwas Druck vom Pedal nehmen. Die Gangsprünge beim Falkenjagd Hoplit sind groß.
Test: Falkenjagd Hoplit PI
Neuheiten-Test: 2015er Bikes