„Es geht uns schlecht – aber auf hohem Niveau“. Was BIKE-Tester und Ex-Bikeprofi Thorsten Keller damit meint, ist für den Leser auf den ersten Blick schwer nachzuvollziehen. Erst haben wir eine 45000 Euro- Wagenladung Edelbikes über den Brenner gefahren, dann wurden die Bikes unter der Sonne des Gardasees präpariert, und schließlich spulten wir am Monte Brione, dem Vorgarten des Bike-Testteams, Runde um Runde ab. Der Himmel für Biker.
Es geht uns schlecht, weil wir gerädert sind. Jede Runde hat fast 300 Höhenmeter, das ist in der Nachsaison auch für stabile Rennsportler wie Karl Platt ein Kraftakt. Klar war,dass jede Testrunde zum Rennen ausarten würde. Mit elf Kilo Edelmetall unter dem Hintern können Fahrer mit Adrenalin im Blut einfach nicht langsam machen, eine Attacke jagt die nächste. Drei bis vier Runden schafft man an einem Tag, dann ist Finale, der Akku ist leer. Recharging bei Latte Macchiato und Calzone – Brennstoff für alte Rennpferde.
Einmal im Jahr versammelt sich die Crème der Race-Maschinen im BIKE-Testkeller, die teuersten, die leichtesten, die innovativsten Bikes, die der Markt hergibt. Von Cannondale bis Votec, von 4679 bis 7599 Euro, seriöse Wettkampfgeräte, die ihren Piloten schon alleine durch den Besitz zu einer interessanten Person machen. Alleine des Fahrers Beine entscheiden dann über die Typen-Beurteilung der Neider. Von „Respekt“ bis „Angeber“ ist alles drin.
Die Bikes in diesem Test:
Cannondale Scalpel Team, Focus First Team, Rocky Mountain Element SC, Santa Cruz Superlight, Scott Strike Limited, Specialized S-Works FSR XC, Storck Adrenalin Carbon, Votec NC-1