Für sündteure 6999 Euro bekommt man das Top-Carbon-Modell der Österreicher und hat die Wahl zwischen 2 x 10fach SRAM XX und Shimanos neuer Edelgruppe XTR in Zwei- oder Dreifachausführung. Der 1200 Gramm schwere Rahmen, das Herzstück des Neun-Kilo-Myroon, erreicht auch ohne konifiziertes Steuerrohr beruhigende Steifigkeitswerte (STW-Wert: 67).
Im Uphill genügt ein kurzer Druck auf den XLoc-Lenkerhebel, um die zur Schaltgruppe passende SID-XX-Gabel zu blockieren. Durch die 3365 Gramm schweren Tricon-Laufräder von DT Swiss erklimmt das KTM steile Steigungen nicht so leichtfüßig wie die leichtere Konkurrenz. Dafür kommen Liebhaber von flachen Lenkwinkeln beim Myroon auf ihre Kosten: Der 69,5 Grad flache Steuerwinkel vermittelt Laufruhe und Kontrolle in verwurzelten und steilen Abfahrten. Die 620 Millimeter Breite am Lenker sind o. k., ein breiteres Cockpit – eventuell mit einem Riserbar – würde allerdings stimmiger ins abfahrtsorientierte Gesamtkonzept des Myroon passen. Kleine Hausaufgaben zum Rahmenschutz sind noch zu erledigen: Der Kettenstrebenschutz ist hauchdünn, die Schutzfolie am Unterrohr fehlt komplett.
Fazit: Ein solides Race-Hardtail, dessen Stärken im Downhill liegen. Um zum elitären Kreis der “Super”-Modelle aufzuschließen, fehlt es hier und da an Nuancen. Teuerstes Bike!
+ Flacher Lenkwinkel
+ Sicher bergab
– Flacher Sitzwinkel
– Teuerstes Bike
Web:
www.ktm-bikes.at
Test: KTM Myroon Prestige XX-2
Race-Hardtails 2011