Angesichts der Flut von Kohlefaser-Fahrwerken erscheint es fast schon mutig von Giant, bei ihrem brandneuen Top-Modell auf den Werkstoff Aluminium zu setzen. Um so erstaunlicher, dass sich die Konstruktion wacker schlägt, ja sogar in einigen Kriterien mit den Carbon-Konkurrenten voll mithalten kann. Die nur 2280 Gramm für Rahmen und Dämpfer sind beachtlich, die Steifigkeit liegt im guten Mittelfeld, das Fahrwerk besitzt keine spürbaren Antriebseinflüsse und arbeitet ausgesprochen sensibel. Speziell für den Marathon-Einsatz konstruiert, hat Giant beim Anthem ein paar Zentimeter Federweg mehr draufgepackt als beim Carbon-Vorgänger – das zahlt sich aus. Die Charakteristik von Gabel und Dämpfer passen gut zusammen, das Heck lässt sich auch ohne Plattform sehr gut fahren. Leider gibt es nur drei Rahmengrößen. Auf der Rennstrecke legte Karl Platt seine drittbeste Zeit hin, Wolfram Kurschat nur seine siebte. Er kam mit den schmalen Reifen und dem schmalen Lenker nicht klar, lobte dafür die Steigfähigkeit des Bikes. Die kleinen Bremsscheiben und schmalen Reifen zielen auf nicht allzu schweres Terrain. Der Rahmen bietet allerdings auch nicht allzu viel Reifenfreiheit.
FAZIT: Giants neues Top-Fully beeindruckt durch sein effizientes Fahrwerk und die rennmäßigen Fahreigenschaften. Auch der Preis erscheint angemessen.
Test: Giant Anthem XO
Race-Fullys
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