Eigentlich ersetzt das neue Enduro-Modell Slash das Ur-Remedy, das seiner Zeit ebenfalls über eine 160-Millimeter-Federgabel verfügte, aber nach nur kurzem Enduro-Dasein ins All-Mountain-Lager geschrumpft wurde. Gemessen an der Marktbedeutung und den damit verbundenen Verkaufszahlen sicherlich eine gute Entscheidung. Um die Lücke zum Downhiller Session zu schließen, trat das stark abfahrtslastige Scratch mit 170 Millimeter Federweg auf den Plan. Doch mit seinem eingeschränkten Einsatzbereich blieb die Fangemeinde klein. Für 2012 verschwindet das Modell deshalb aus dem Programm. Stattdessen soll das neue Slash die Enduro-Jünger mit vergrößertem Einsatzbereich wieder ins Hause Trek locken. Dabei hinterlässt die 40 Millimeter klaffende Lücke zum Downhillbike Raum für Spekulationen in Sachen künftiger Produkte. Doch zurück zum Modelljahr 2012. Obwohl Trek erstmals den Downhiller Session und nahezu alle anderen Modelle darunter in einer leichten Carbon-Variante anbietet, wird es die drei Slash-Modelle ausschließlich mit Alu-Rahmen geben – erneut darf über die Zukunft spekuliert werden. Da das Scratch sehr robust ausgelegt war und mit seiner kurzen, gedrungenen Geometrie auf Touren mit Klettereinlagen wenig Freude machte, wurden Geometrie und Rahmen des Slash mehr am Remedy angelehnt.
Dennoch fiel unser Testbike in 18,5 Zoll von der Sitzposition (Oberrohr 585 Millimeter) eher kurz und verspielt aus. Fahrer mit 1,80 Meter sollten für den Toureneinsatz eher zu 19,5 Zoll greifen. Durch den 73er Sitzwinkel und das kurze Steuerrohr klettert das neue Slash dennoch überzeugend und bietet satten Grip durch den feinfühligen Hinterbau. Ohne Pedalplattform reagiert der Hinterbau im Wiegetritt spürbar auf den Input vom Fahrer, arbeitet von der Kinematik her aber absolut antriebsneutral. Bergab zeigen sich Gabel und Hinterbau mit Fox-DRCV-Dämpfer von ihrer schluckfreudigen Seite und planieren selbst grobe Brocken. Ein Bike mit Potenzial. Durch das Zweikammersystem des Dämpfers lässt sich der vorhandene Federweg sehr leicht ausnutzen.
Fazit: Gelungener Enduro-A uftakt. Sattes Fahrwerk, aber kein Leichtgewicht.
PLUS Ausgewogenes Handling, ntegrierte Züge, Teleskopstütze, Geometrieverstellung
MINUS etwas schwer für Touren-Einsatz

Beim Slash kann man über eine Schraube an der Dämpferwippe die Geometrie verstellen. Dabei ändert sich der Lenkwinkel um 0,5 G rad und minimal die Tretlagerhöhe. Die gemessenen Daten beziehen sich auf die flache Einstellung.


Genau wie Remedy und Fuel EX verfügt auch das Slash über einen Fox- Dämpfer mit DRCV (Dual Rate Control Valve) und gut nutzbarem Federweg.

Nicht nur das Schaltseil läuft im Rahmeninneren. Die in Serie verbaute Reverb-Stealth-Leitung liegt im Sitzrohr und vermeidet Leitungslassos.
Die technischen Daten sind Herstellerangaben.
Test: Trek Slash 9
Test-Special: Die 15 besten Bikes 2012
Für Abonnenten kostenfrei. BIKE-Abo gibt's hier
Lesen Sie das BIKE Magazin. Einfach digital in der BIKE-App (iTunes und Google Play) oder bestellen Sie es im Shop als Abo oder Einzelheft:


