Auch wenn der Hinterbau leichte Antriebseinflüsse hat, rissen sich die Tester vor dem Anstieg um den grünen Flitzer. In der Abfahrt musste sich das Acetone dann hinten einreihen. Felgen mit 22,5 Millimetern Maulweite und schmale 2,2er-Conti-Trailking-Reifen sind im Gelände schnell überfordert und passen nicht ins Enduro-Genre. Hangquerungen oder Wurzelfelder werden dann zur Herausforderung, im groben Geläuf drohen platte Reifen. Die Geometrie des Poisons ist stimmig und trifft den richtigen Grat zwischen laufruhigem und verspieltem Handling. Auch an der Pike-Gabel gibt es nichts auszusetzen. Der Hinterbau funktioniert gut, hat allerdings Probleme, kleine schnelle Schläge zu verarbeiten. Ein Dämpfer mit etwas weniger Druckstufe könnte hier Abhilfe schaffen – das Custom-Programm von Poison macht Ausstattungsänderungen mit wenig Aufwand möglich.
Fazit: Die Geometrie des Acetones ist gelungen. Mit potenteren Reifen wäre deutlich mehr drin gewesen.
Die Alternative: Wer auf große Laufräder steht, bekommt das Acetone auch als 29er. Mit gerade mal 120 Millimetern Federweg ist es aber eher Trailbike.

Poison Acetone 27,5: Poison verbaut Enduro-untypisch schmale 2,2er-Reifen. Vorsicht, wer nachrüsten will, denn im Hinterbau des Acetones ist kaum Platz für dickere Schlappen.

Poison Acetone 27,5: In der Praxis hat die Druckstufe des Dämpfers mit schnellen kleinen Schlägen leicht Probleme.

Poison Acetone 27,5

Poison Acetone 27,5

Lapierre Spicy 327: Am Lapierre (im Foto) und Poison entschied man sich gegen eine Kettenführung. ISCG-Aufnahmen zum Nachrüsten sind aber vorhanden.
Test: Poison Acetone 27,5
Allrounder: 8 Enduros unter 3500 Euro im Vergleich
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