Das Specialized “Enduro” wurde im vorigen Jahr komplett neu konstruiert und mit hauseigenen Federelementen versehen. Jetzt geht es leicht modellgepflegt in seine zweite Saison. So haben die Amis vor allem am Dämpfungs- Setup der Gabel und des Dämpfers gearbeitet. Zunächst zur Basis, dem Rahmen: Dieser ist und bleibt der leichteste seiner Klasse. Mit 2 669 Gramm bräuchte sich das Enduro-Chassis nicht einmal vor der Marathon-Liga verstecken. Der Hinterbau arbeitet optimal, bietet aber mit 150 Millimetern etwas weniger Hub als die Konkurrenz. Das macht sich in der Praxis mit einem etwas strafferen Fahrgefühl bemerkbar. Zusammen mit der steifen Doppelbrückengabel ergibt sich jedoch eine leistungsfähige Gesamtabstimmung. Das Enduro zieht im Singletrail neutral seine Bahn und kommt auch mit extremen Schotterpisten gut zurecht. Ein Minuspunkt der Systemintegration ist der mit der oberen Gabelbrücke fest verbundene Vorbau. Das macht das Geometrie-Setup wenig variabel. So war uns zum Beispiel die Lenkzentrale zu hoch, in Kurven schmierte das Bike deshalb übers Vorderrad weg. Ein weiterer Minuspunkt sind die Reifen: Die neuen hauseigenen “Eskar” sind zwar besser als das Vorgängermodell “Resolution”, sie sind jedoch einem Schwalbe “Nobby Nic” deutlich unterlegen.
FAZIT: Wer einen leichten, leistungsfähigen Enduro-Rahmen will, für den wäre dieses Bike als Rahmen-Kit allererste Wahl. Als Komplett-Bike ist das “Enduro Pro” wenig variabel und leidet unter den nur mäßigen Reifen.
TUNING-TIPP: Griffigere Reifen aufziehen.
Test: Specialized Enduro Pro
Leichte Enduros