Mit seinem langen Oberrohr, dem verhältnismäßig steilen Lenkwinkel und dem straffen Fahrwerk fühlt man sich auf dem Nox eher wie auf einem All Mountain als auf einem Enduro. Man sitzt sportlich, fast gestreckt, das Handling bergauf ist dadurch ordentlich. Wer will, kann dem Dämpfer dann noch eine straffe Plattform verpassen und die Gabel per U-Turn absenken – am guten Ansprechverhalten der Stahlfedergabel bergauf ändert diese Verstelloption nichts. Bergauf fährt sich das Bike in diesem Modus sogar fast wie ein Hardtail. Bergab hat man nicht nur durch die sportive Sitzposition das Nachsehen. Das Bike fährt sich kopflastig und schiebt in Kurven übers Vorderrad. Hinzu kommt das hohe Tretlager im Zusammenspiel mit dem straff abgestimmten Hinterbau: Man sitzt sehr hoch, das Fahrverhalten wird kippelig.
Auch die Spezifikation so mancher Anbauteile sorgte bei der Testcrew für Unverständnis. Beispiel Lenker: Dieser ist mit 63 Zentimetern viel zu schmal. Das macht das Lenkverhalten nervös und das Fahrgefühl unsicher. Auch das Fahrwerk zeigt bergab gegen über der Konkurrenz Schwächen. Die Leistungsfähigkeit der schweren Domain-Stahlfedergabel und des DT-Dämpfers kann mit einem hochwertigen Komplettsystem, zum Beispiel von Fox, bei weitem nicht mithalten.
Doch es gibt auch beim Downhill nicht nur Negatives zu vermelden: Dank schaltbarer Zweifach-Kettenführung gehört eine springende Kette beim Nox der Vergangenheit an.
FAZIT: Durchschnittlich ausgestattetes All-Mountain-Bike, auf Enduro getrimmt. Schwächen bei den Anbauteilen und Dysbalance beim Federweg.
+ Gute Bergauf-Qualitäten
+ Schaltbare Kettenführung
- Vertrimmte Geometrie
- Zu schmaler Lenker
Web:
www.noxcycles.com
Test: Nox Flux ED 5.5 Pro
Enduros 2010