Auf One-Twenty und One-Fourty folgt das One-Sixty. Die logische Fortsetzung der Merida-Fully-Hierarchie ist fahrbereit. Wie bei Merida üblich, entspricht die Modellbezeichnung dem Federweg am Heck. Das One-Sixty ordnet sich selbst dadurch in die Enduro-Kategorie ein. Die Basis des neuen Bikes bildet ein voluminöser Alu-Rahmen mit VPP-Hinterbausystem. Die tiefe Lage von Drehpunkten und Dämpfer sorgt für einen tiefen Schwerpunkt, das verspricht eine satte Straßenlage. ISCG-Aufnahme für Kettenführung, Steckachse vorne und hinten sowie eine Rock-Shox-Reverb-Vario-Sattelstütze mit Leitungsführung im Rahmen ergänzen das Konzept.
Merida plant drei Preispunkte und vier Rahmengrößen (15/17/19/21 Zoll). Durch die Lage des Dämpfers erreicht man den Plattformhebel leicht, und den braucht man auch. Typisch für VPP (Virtual Pivot Point)-Antriebe ist der im Wiegetritt unrunde Tritt, Antriebseinflüsse sind auf dem kleinen Kettenblatt der Zweifach-Kurbel deutlich spürbar. Für lange Anstiege und Leistungsdruck scheint das One-Sixty daher weniger geeignet. Bergab genießt man allerdings das sensible Ansprechverhalten der Federung und durch die fette Gabel eine gute Führung des Vorderrads. Steifes und präzises Handling sind schließlich grundlegende Eigenschaften, die jedes Enduro haben sollte. Für Freerider kommt 2013 übrigens das Freddy One-Eighty auf den Markt, ein fettes Bike mit 180 Millimetern Federweg (ebenfalls VPP-Hinterbausystem), das früher in der UMF-Palette angesiedelt war.

Marius Maasewerd BIKE-Testleiter Christoph Listmann zum ersten Mal auf dem One-Sixty von Merida unterwegs