Bis auf das doppelte Sitzrohr kommt Meridas “One Five O” eher unscheinbar daher. Alles andere als unscheinbar präsentiert sich die Ausstattung. Hochwertig, durchdacht und dem Einsatzzweck angemessen haben die Entwickler das Bike bestückt. Durchgängig Shimano-“XT”-Parts bis hin zum Systemlaufradsatz und ein komplettes Fox-Fahrwerk sammeln fleißig Punkte. Auch die Reifenwahl begeistert durch ordentlich Grip auf Abfahrten bei akzeptablem Rollwiderstand. Für ein Bike der Größe “L” fällt das Oberrohr und damit die Sitzposition etwas kurz aus. Man hat den Eindruck, mehr auf, statt in dem Rad zu sitzen und wünscht sich für steile Kletterpassagen etwas mehr Druck auf dem Vorderrad. Kleinere Unebenheiten filtert der Hinterbau gut heraus und arbeitet dabei auch laut unserer “Igorion”-Berechnung sehr effizient. Schnelle Passagen und steile Abfahrten gehören jedoch nicht zu den Stärken des Meridas. Mit steilem Cross-Country-Lenkwinkel reagiert das Bike viel zu nervös auf Lenkbefehle und verursacht Überschlagsgefühle, sobald es steil wird. Es lastet zu viel Gewicht auf dem Vorderrad. Mit dieser Geometrie fällt es schwer, die zur Verfügung stehenden 157 Millimeter Federweg zu nutzen.
FAZIT: Die hochwertige Ausstattung und das effiziente Fahrwerk des “One Five O” können nicht über die Schwächen in der Geometrie hinweghelfen. Mit zu steilem Lenkwinkel und kurzem Oberrohr fallen die Fahreigenschaften mäßig aus.
TUNING-TIPP: Je nach Geschmack breiteren Lenker montieren.
Web:
www.merida.de
Test: Merida One Five O 3000
Enduros um 3500 Euro