Mit der wuchtigen Hebelage an der massiven Schwinge versprüht das Marin-Enduro Pheromone, dass es nur so kracht. Der geringe Federweg von nur 146 Millimetern am Heck, schmale 2,25er- Reifen, langer Vorbau, sowie fehlende Kettenführung stempeln das Attack Trail jedoch eher als solides All Mountain denn als waschechtes Enduro ab. Mit 20 Millimetern Hub mehr am straffen, aber einwandfrei funktionierenden Hinterbau könnte das Marin das halten, was die Optik verspricht. Bis auf die bereits erwähnten Ausstattungsschwächen liegt das 14,15 Kilo leichte Attack Trail mit seinem 65er-Lenkwinkel und tiefem Tretlager unaufgeregt und souverän auf dem Trail. Keine Downhill-Waffe, aber doch durch und durch ehrlich im Handling. Bergauf sorgen der tendenziell flache Sitzwinkel und die fehlende Gabelabsenkung für Abzüge beim Kletterverhalten. Dabei bleibt der Hinterbau mit sehr hohem Drehpunkt erstaunlich ruhig und stabil, während sich die leichten Laufräder perfekt beschleunigen lassen. Dass das Marin aus dem Mutterland des Mountainbikens auch für dieses ausgestattet wurde, zeigt die mickrige 160er-Disc am Hinterrad – Hurra, USA!
PLUS Voll Touren-tauglich, eringes Gewicht
MINUS Wenig Federweg am Heck, Ausstattungsschwächen

Daniel Simon 160er-Scheibe am Hinterrad: nein Danke. Das ist dem Einsatzbereich nicht angemessen.

Daniel Simon Der Hinterbau bleibt beim Kurbeln ruhig. Gut so, denn der Plattformhebel ist schlecht erreichbar.

Peter Nilges Die Kennlinie des Hinterbaus verläuft linear aber steil. In der Praxis spürt man den fehlenden Hub zur Gabel. Ansonsten kann der Marin-Hinterbau voll überzeugen.
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Test: Marin Attack Trail 6.9
Enduros 2011 um 3000 Euro