Dass Ex-Downhill-Meister Nicolas Vouilloz etwas von Fahrwerksabstimmung versteht, zweifelt niemand an. Im neuen “Spicy” hat Lapierre nun seine Ideen konsequent umgesetzt. Der Viergelenk-Hinterbau, der die “VPP”-Hebelage vom letzten Jahr ablöst, funktioniert erstaunlich gut. Bergauf wippt das Bike so gut wie nicht, trotz eines sehr sensibel abgestimmten Dämpfers. Bergab bietet der Hinterbau 163 Millimeter nutzbaren Federweg. Dabei zuckt das Heck wirklich schon bei der kleinsten Unebenheit. Und im Singletrail pedaliert man mit dem “Spicy” fast wie mit einem Cross-Country-Bike. Trotzdem spaltete das Bike die Testcrew in zwei Lager. Grund: der extrem flache Lenkwinkel. Die einen fühlten sich damit pudelwohl, die anderen vermerkten abkippendes Lenkverhalten und eine gewisse Unausgewogenheit in ihren Testbögen. Fakt ist: Wer fest zupacken kann und schnell unterwegs ist, wird den negativen Effekt kaum spüren. Soweit zu den inneren Werten. Was das “Spicy” jedoch wirklich einzigartig macht, ist die ästhetische Formgebung des Rahmens und die vielen kleinen Details, die man bei der Konkurrenz vergeblich sucht. Beispiel: der Schaltwerkschutz aus Carbon oder die Indexierung zum Einstellen des richtigen Sag (Negativfederweg).
FAZIT: Wunderschöner Rahmen mit Liebe zum Detail, ausgereiftes Fahrwerk, aber eine Geometrie, die Geschmackssache ist.
TUNING-TIPP: Kein Tuning nötig.
Test: Lapierre Spicy 916
Leichte Enduros