Die zurückhaltende Optik des Bergamont trifft nicht jedermanns Geschmack. Doch über Optik lässt sich streiten, also beschränken wir uns lieber auf die inneren Werte. Sowohl bergauf wie bergab bietet das “Enduro” eine durchweg solide Performance, ohne besondere Vorkommnisse. Eben ausgewogen und unspektakulär. Der “L”-Rahmen verfügt über ein langes 605er-Oberrohr und lässt den Fahrer im Vergleich zum überwiegenden “M”-Testfeld eine Spur sportlicher sitzen. Das schlägt sich in der Kletter- und Touren-Performance positiv nieder, zügelt aber den Spieltrieb des Bikes. Auf Wurzelteppiche reagiert der Hinterbau etwas straff und lässt bei schnellen, aufeinanderfolgenden Schlägen trotz komplett geöffneter Zugstufe ein wenig Dynamik vermissen. Dafür bleibt der Hinterbau auch im Wiegetritt selbst ohne zuschaltbare Dämpferplattform relativ ruhig. Mit einem Gesamtgewicht von 14,75 Kilogramm bewegt sich das Bergamont im Mittelfeld, besitzt jedoch den schwersten Rahmen im Testfeld. Dieses Plus an Gewicht wird durch die leichtesten Laufräder und die leichte Fox-Gabel kompensiert. Während die Sattelstütze zu viel Spiel im Rahmen besitzt, gibt es bei der Ausstattung keinerlei Kritikpunkte.
FAZIT: Das “Enduro 9.8” zeigt sich ausgewogen und besticht durch seine ausgeprägte Touren-Tauglichkeit. Ideal für Fahrer, die einen Allrounder mit Reserven für Abfahrten suchen und nicht eine reine Abfahrtsmaschine.
TUNING-TIPP: Flacheren Vorbau für eine tiefere Front montieren.
Web:
www.bergamont.de
Test: Bergamont Enduro 9.8
Enduros um 3500 Euro