Fangen wir an: Das Test-Bike mit 47er-Rahmen ist das größte verfügbare. Man sitzt sportlich lang drauf, das Cockpit könnte auch ein Marathon-Fully schmücken. Zu diesem Einsatzbereich würde der steile Sitzwinkel und auch die Magura-eLECT-Gabel mit dem Funk-Lockout am Lenker gut passen. Für den Dämpfer gibt es diese Funktion leider nicht, den muss man bergauf manuell ruhigstellen. Bike und Chassis
(4,1 Kilo) sind schwer. Die Entscheidung Flasche oder Trinkrucksack nimmt dir Kreidler ab – denn es gibt keine Gewinde für einen Flaschenhalter. Bergauf bremst trotz sportlicher Position das Gewicht, der Berggang fällt mit 34/42 stramm aus, und die Reifen zählen nicht zu den Sprintern. Bergab allerdings reißen es die Hans-Dampf-Pneus raus. Sie geben am Limit Sicherheit, die das Fahrwerk nicht bietet.
Fazit: sehr ausgefallenes Touren-Bike. Trotz – oder wegen – der außergewöhnlichen Ausstattung hat das Straight einige funktionelle Schwächen.
Die Alternative: Mit seinem Zweifach-Antrieb (20 Gänge) ist das Modell Straight 1.0 etwas breiter aufgestellt als das Top-Modell. Für 2799 Euro kriegt man Magura-Federelemente, eine Teleskopstütze und Mavic-Laufräder.

Georg Grieshaber – Kreidler: Für die Steckachse der Magura-Gabel braucht man einen Torx-Schlüssel. Der in der Gabel Integrierte brach beim ersten Einsatz ab.

BIKE Magazin Kreidler Straight 2.0: Gabel und Dämpfer geben schnell viel Federweg frei, es fehlt aber an Rückmeldung. Nur 136 mm Federweg hinten. Unausgewogen.
Test: Kreidler Straight 2.0
11 All Mountain Fullys um 3000 Euro im Vergleichstest