Mit dem Topmodell des Amber AMT für gut 5000 Euro dringt Stöckli in das Revier der Luxus-All-Mountains ein ( Test in BIKE 3/11-> ). Es fordert damit keine Geringeren als Cannondale Jekyll, Trek Remedy oder Rotwild R.X2 heraus. Klar, dass beim Rahmen Kohlefaser zum Zug kommt. Beim ersten Kräftemessen – dem Wiegen – schießt die Schweizer Neuentwicklung mit 12,2 Kilo ganz nach vorne. Sehr hilfreich sind hier die komplette Shimano XTR-Ausstattung (wird stattdessen aber mit SRAM X0 kommen) und das geringe Laufradgewicht. Klar, der montierte Rocket Ron (2,4 Zoll) ist nicht erste Wahl für raues, alpines Gelände, aber mit Flaschenhalter, Kind-Shock-Teleskopstütze und Dreifach-Kurbel ist das Amber bestens gerüstet für den nächsten Tagesausflug ins Hochgebirge. Dabei kann man die Finger im Uphill getrost vom Plattform-Hebel des neuen Fox-Dämpfers mit Kashima-Coating lassen – denn auf dem mittleren und kleinen Blatt zuckt der Dämpfer noch nicht einmal. Die 150er-Fox-Talas mit Absenkung auf 120 Millimeter setzte bereits im letzten Test die Benchmark. Kashima-Coating hin oder her, auch der Nachfolger für 2012 verrichtet an der Front einen überragenden Job und nutzt bei passendem Luftdruck die vollen 15 Zentimeter Federweg.
Die Geometrie des Amber AMT fällt sehr wendig aus und lädt zu Singletrail-Orgien ein. Das Oberrohr (597 mm bei 19 Zoll) fällt recht kurz aus, damit sitzt man eher aufrecht und kompakt. An den Anliegern, Tables und Sprüngen auf der Downhill-Strecke am Berner Hausberg, dem Gurten, zeigte sich das Fahrwerk von seiner besten Seite. Die X12-Steckachse hinten und das QR15-System an der Front vermitteln eine ordentliche Portion Steifigkeit und Lenkpräzision, die goldenen Fox- Federelemente sind der Garant für viel Fahrspaß.
Fazit: Eigenständiges, leichtes Luxus-All-Mountain, das vor allem als Tourenbike im alpinen Gelände glänzt.
PLUS antriebsneutral, Gabel und Dämpfer mit Kashima-Coating, individuelle Optik
MINUS Rocket-Ron-Reifen


Sinnvoller Begrenzer: Das Steuerlager ist mit zwei Endanschlägen ausgestattet. Die verhindern, dass sich die Bremshebel dem Carbon- Oberrohr mehr nähern, als gesund ist.

Auch wenn es viele für Marketing-Blabla halten: Der Kashima-Dämpfer spricht noch sensibler auf kleine Schläge an als der Vorgänger.

Fast perfekt: Das Kashima-Coating dürfte seinen Teil zum extrem feinfühligen Ansprechverhalten beitragen. Die Kennlinien verlaufen von Anfang bis Ende harmonisch.
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Test: null
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