Das komplett neu entwickelte Genius gibt es wahlweise im 650B- (27,5 Zoll) und 29-Zoll-Format. Wir haben das 650B-Bike gewählt, weil sich laut Scott die Händler-Vororder auf dieses Maß konzentriert. Machart und Detaillösungen des Rahmens ernten Lob, Daumen hoch fürs Design. Wie schon beim Modell 710 ( BIKE 11/12-> ) verwundert uns das hohe Gewicht. Selbst ohne Vario-Stütze kratzt das Komplett-Bike an der 14-Kilo-Marke. Gabel, Rahmen und Laufräder sind schwer. Die lange, sportliche Sitzposition überrascht, effektiv erwartet den Fahrer eine enorme Laufruhe durch den langen Radstand und den flachen Lenkwinkel. So agil und spielerisch wie der Vorgänger ist das Bike nicht mehr. Wie beim Rose ist die Fahrwerks- Verstellung (vorne und hinten gekoppelt, fernbedient) Geschmackssache: am Heck bergauf absolut hilfreich, für die Gabel wünschen wir uns eine unabhängige Einstellmöglichkeit. Im feuchten, schnellen Downhill setzten die Reifen das Limit.
Fazit: Die Stärke des neuen Genius’ liegt in technischen Trails bergab. Zu schwer für den sportlichen Touren-Einsatz. Etwaige Vorteile von 650B spürt man kaum.
PLUS Deutlich steifer als der Vorgänger, durchdachte Rahmendetails, fahrstabil bei hohem Tempo.
MINUS Schweres Bike, keine Teleskop-Stütze, magere Ausstattung. Pace-Star-Reifenmischung wenig griffig bei Nässe.

Georg Grieshaber Der Lenkerhebel steuert gleichzeitig Dämpfer und Gabel an, das halten wir für nicht optimal. Eine separate Gabeleinstellung wäre uns lieber.

BIKE Magazin Das Genius-Fahrwerk braucht bergauf die Plattform. Problem: Dann spricht auch die Gabel störrisch an. Die Harmonie könnte besser sein.
Test: Scott Genius 730
Test: All Mountains 2013 um 3000 Euro – 29 Zoll und 650B gegen 26 Zoll