Als Scott das brandneue Genius bei seiner Premiere vor vier Jahren als Marathon-Bike bezeichnet hat, lächelte man darüber. 150 mm Federweg für Marathons? Quatsch! Aus heutiger Sicht trifft die Charakterisierung mehr zu denn je. Im Kreis der auf Abfahrtsspaß getrimmten All Mountains mit Kettenführungen und fetten Schlappen ist das Genius tatsächlich das Marathon-tauglichste. Dass die Konstruktion in die Jahre gekommen ist, haben wir mehrfach geschrieben. Den Stand der Technik (Steckachsen, Taper-Steuerrohr, hohe Steifigkeit) bietet das leichte Alu-Fahrwerk nicht, dafür den verstellbaren Federweg und ein sportliches Handling. Man sitzt angenehm sportlich, die Geometrie wird auf langen Touren nicht ungemütlich, die Kraftübertragung ist gut. Auf der schweren Abfahrt machte das Genius erwartungsgemäß keinen Stich. Wo die Konkurrenten Vollgas durchs Felsenmeer pflügen, packt man als Genius-Pilot feste in die Bremse. Mangelnde Steifigkeit und geringe Reifenbreite münden in begrenztem Vertrauen ins Gefährt. Doch auch hier gilt: jammern auf hohem Niveau. Diesen Grenzbereich muss man erst mal erreichen.
PLUS Fahrwerksverstellung, üreiswert
MINUS Wenig steif, Stand der Technik (Rahmen)
Fazit: der Sportler unter den Long-Travel-All-Mountains. Das Genius ist durch sein verstellbares Fahrwerk vielseitig einsetzbar.

BIKE Magazin Das Genius bietet ein sensibles Fahrwerk mit viel Fahrkomfort. Die zwei Federwege plus Lockout sind immer wieder eine angenehme Hilfe.
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Test: Scott Genius 40
All Mountain Plus 2012 um 3000 Euro