Das Altitude 29 geht unverändert in seine zweite Saison und bewegt sich in der Nische der Long-Travel-Twentyniner – ja, das darf man bei 120 Millimetern Federweg tatsächlich sagen. Die Optik des Alu-Rahmens gefällt, wirkt zeitlos und dennoch frisch durch die gelben Akzente. Gemessen am Preis kriegt man eine ordentliche Ausstattung serviert, die Fox-RLC-Gabel hat alle Justage-Finessen inklusive Steckachse. Die lange Geometrie verleiht dem Bike eine hohe Laufruhe, es spielt seine Stärken im Downhill und auf schweren Trails aus, das Altitude wirft nichts aus der Bahn. Der Blick auf die Waage schreckt ambitionierte (Kletter-) Sportler ohnehin ab: 13,7 Kilo komplett, Rahmen und Dämpfer haben mit 3,2 Kilo daran jedoch nur einen kleinen Anteil. Das Übergewicht sitzt an den Laufrädern, die schweren Maxxis-Reifen rollen mäßig.
Diesen Makel wird das Bike im Praxistest nicht mehr los – es zeigt einmal mehr, wie wichtig gerade bei 29ern geringes Gewicht an den rotierenden Massen ist. Um das Wippen zu unterdrücken, wünscht man sich eine wirksamere Dämpfer-Plattform, unter Kettenzug zieht sich der Dämpfer zusammen. Der offene Modus geht nur bergab. Hier verwandeln sich Nachteile in Vorteile: Grip, Komfort und Fahrstabilität passen.
PLUS Gute Ausstattung, Federelemente
MINUS Antriebseinflüsse, hohes Gewicht

Christoph Listmann Die Kennlinien sehen besser aus, als sich das Fahrwerk in der Praxis anfühlt. Das Heck liegt nicht so satt, wie man es erwarten würde, dazu kommt das Wippen unter Kettenzug.
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Test: Rocky Mountain Altitude 29 SE
29er-Fullys 2011