Hot Rod, Monstertruck, Güterzug – die Charakterisierungen der Tester waren unterschiedlich. Die treffendste Assoziation fürs Tracer VP 29: ein Typ wie Mickey Rourke in Sin City. Schon der rohe Alu-Rahmen ist ein verschweißtes Kunstwerk. Dass er bei Steifigkeit und Gewicht keine Rekorde liefert, verzeiht man ihm, das Bike wurde schließlich für den US-Lifestyle und nicht fürs BIKE-Testsystem konstruiert. Wie bei Intense üblich muss man mit spürbaren Antriebseinflüssen leben, Sportler mit ausgeprägtem Effizienzbewusstsein: Seht euch woanders um. Bergauf tut man sich schwer mit dieser Walze, bergab kriegt man aber das Grinsen nicht mehr vom Gesicht. Die Längs-Performance in schwerem Terrain ist beeindruckend, Vollgas geradeaus mäht das Bike alles nieder, die Abrollgeräusche der fetten Schlappen schreien: Platz da! In schnellen Wechselkurven spürt man aber die Verwindung des Hinterbaus, das verwässert die Präzision. Nach unserem Testschema verpasst das Tracer das Urteil „sehr gut“ nur knapp. Achtung: Individualaufbau, das Test-Bike war fürs Geld mager ausgestattet. Kein Flaschenhalter im Rahmen. Nur zwei Jahre Garantie.
Fazit: ein Bike mit Seele und Charakter, aber auch kleinen Schwächen. Bergab ist es besonders stark.
PLUS Optik und Verarbeitung, potent bergab
MINUS Hohes Gewicht, Fahrwerksabstimmung

Der Rahmen ist echte Handwerkskunst, allerdings nicht frei von Antriebseinflüssen.

Die Abstimmung des Hinterbaus ist nicht perfekt, die Harmonie mit der sensiblen Gabel suboptimal. Bergab liegt das Bike allerdings satt am Boden. Zwei Federwege.
Test: Intense Tracer 29
Test: 29er All Mountains 2012
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