Sind Sie händisches Blockieren, Absenken oder Justieren der Federung leid? Haben Sie sich schon mal gewünscht, das Fahrwerk regelt sich selbst? Willkommen bei E:i, dem elektronisch gesteuerten Hinterbau, integriert im neuen Ghost-Twentyniner. Mechanische Systeme, die auf dieser Idee basieren, heißen Terralogic (Fox) oder Brain (Specialized). Der elektronische Vorreiter heißt Trailtronic (German:A.). Wie fühlt sich das System an? Im Prinzip handelt es sich um die drei Funktionen des Rock-Shox- Monarch-RT3-Dämpfers (offen, Lockout, Plattform), elektronisch angesteuert und um eine Fahrwerksautomatik ergänzt, deren Sensitivität fünfstufig einstellbar ist. Die Integration in einen Radcomputer ist konsequent, über Daumenschalter klickt man sich durchs Menü und wählt den Modus aus. Warum das Ganze, könnte man fragen, Lockout-Hebel am Lenker gibt es seit Jahren. Spannend ist die Automatik, die anhand des Beschleunigungssensors in der Gabel entscheidet, ob der Dämpfer geöffnet wird oder nicht. Dazu wird die Trittfrequenz erfasst: Kurbelt man nicht (z. B. bergab), öffnet das Fahrwerk. 2-3 Pedalumdrehungen (gefühlte eineinhalb Sekunden) später schließt das System, erkennbar am leisen Surren des Servos’. Funktioniert beeindruckend! Sportliche Fahrer, die Bewegung im Heck hassen, werden E:i lieben. Komfortverwöhnte nicht: Wie bei Brain oder Terralogic dauert es einen Tick zu lange, bis der Dämpfer öffnet, supersensibel ist das Fahrwerk nicht. Seinen großen Vorteil spielt das System wohl eher bei langem Federweg aus. Das Mehrgewicht des Systems beträgt ca. 350 Gramm. Der Mehrpreis lässt sich verschmerzen: Ohne E:i-Technik kostet das Bike 5499 Euro.
Fazit: Dieses Bike spricht den Technik-Freak an: Es vereint alle aktuellen Innovationen. Das E:i-System ist eine spannende Spielerei mit Zukunft.
PLUS Technisch gut umgesetzt, clevere Bedienung, top Ausstattung
MINUS Sattel schmal

Georg Grieshaber Der Akku sitzt unterhalb des Flaschenhalters. Die elektronische Ansteuerung des Dämpfers ist kompakt und braucht nur ein Kabel – im Prinzip eine simple, aber effektive Lösung.

Georg Grieshaber Mit dem rechten Daumen fernbedient man das Display, das Radcomputer und Fahrwerkssteuerung in Einem ist. Auch diese Lösung hat Hand und Fuß, ist allerdings im Trail schlecht ablesbar.

BIKE Magazin Im Vorserien-Test-Bike steckte noch eine 100er-Gabel, in Serie kommt das Bike mit 110 Millimetern Federweg vorne – das passt dann auch optimal zum Hinterbau.
Test: Ghost AMR Lector E:i 2995
Test Special: Die besten Bikes 2013