Als ich das Focus Big Bud das erste Mal sah, war es Liebe auf den ersten Blick: schöne Linien, fettes Oberrohr, tief liegendes Federungssystem für optimalen Schwerpunkt. Es sieht einfach gut aus – ein Spaßgerät eben. Ich fuhr das Big Bud ein paar Runden über meine Haus-Trails und stellte dabei fest, dass ich drei kleine Änderungen vornehmen musste, bevor es richtig losgehen konnte. Zuerst musste der nur 40 Millimeter lange Vorbau dran glauben. Ein 65-Millimeter-Modell ist bei meiner Körpergröße schlicht das Minimum bei Enduro-Touren. Als nächstes montierte ich eine G-Junkies- Kettenführung. Jetzt noch die absenkbare Crank-Brothers-Joplin-Sattelstütze montiert und fertig war das perfekte All-Mountain- und Enduro-Touren-Bike. Zeit, Kilometer zu schrubben. Das Focus Big Bud lässt sich bei meiner Größe trotz langem Oberrohr und großem Radstand super durch Trails und den Bikepark zirkeln. Dabei bleibt es erstaunlich agil in engen Kurven und stabil in schnellen Downhills. Der Hinterbau fühlt sich nach deutlich mehr Federweg an als angegeben. Eine Messung auf dem BIKE-Kennlinienprüfstand förderte dann auch ans Tagelicht, dass der Hinterbau statt angegebenen 150 Millimetern Federweg am Heck sogar 168 Millimeter zur Verfügung stellt. Toll, denn so hatte ich trotz harter Gangart keine Durchschläge. Im Großen und Ganzen hatte ich mit dem Big Bud über zwei Jahre ein ruhiges Testleben. Es stellten sich glücklicherweise nur die üblichen Verschleißerscheinungen ein. Zwei Ketten, einige Reifen, mehrere Bremsbeläge und ein Kettenblatt mussten dran glauben. Gelenke und Federelemente sind noch immer gut in Schuss.
Veränderung:
• Sattelstütze Crank Brothers Joplin: Gehört einfach an ein Enduro
• Längerer Vorbau: Der serienmäßige war etwas sehr kurz
Web:
www.focus-bikes.de

BIKE-Urteil: Maximal-Punktzahl 10. Das Urteil ist keine Addition der einzelnen Punkte sondern subjektiv geprägt. In das Urteil fließen Fahrverhalten, Wartungsaufwand, Breite des Einsatzbereiches und Gesamteindruck des Fahrers ein.
Fotos: D. Simon