Die eierlegende Wollmilchsau ist eine der abgedroschendsten Phrasen. Doch beim Jekyll trifft sie den Nagel auf den Kopf. Altmeister Peter Denk hat für Cannondale das wohl vielseitigste Bike auf dem Markt geschaffen. Herzstück des leichten Carbon-Rahmens ist der Pullshock-Dämpfer Dyad RT2, der in Kooperation mit Fox entstanden ist. Per Lenkerhebel auf Elevate-Mode (98 Millimeter) geschaltet, fährt sich das Jekyll straff wie ein Race-Bike. Im Flow-Mode (155 Millimeter) schluckt das Jekyll alles weg, was ihm unter die Räder kommt. Dabei wirkt das Fahrwerk nicht sänftenartig weich, sondern gibt dem Fahrer stets Rückmeldung. Trotz der langen Federwege ist Fahrwerkswippen ein Fremdwort, auch wenn man sich bergauf im langen Federweg bewegt. Die Abstimmung des Dämpfers ist allerdings etwas kompliziert, weil man Luftdruck und Zugstufendämpfung für beide Federwegs-Modi komplett getrennt einstellen muss. Dank des tiefen Schwerpunkts und der extremen Steifigkeit (1,5-Zoll-Steuerrohr) lässt sich das Jekyll präzise und kontrolliert durch schwierigstes Geläuf zirkeln. Auch bergauf profitiert man von der hohen Steifigkeit: Das Bike läuft wie auf Schienen, nachkorrigieren am Lenker ist auch auf steilen Schotterpisten kaum notwendig.
Fazit: Leicht, steif, effizient – das Jekyll markiert den Stand der Technik. Testsieger!
+ Super Fahrwerk
+ Zwei Federwege/Charaktere
+ Größter Einsatzbereich
+ Geringes Gewicht
Web:
www.cannondale.com

Der Hebel zur Fahrwerksverstellung ist schwergängig, konstruktionsbedingt lässt sich das nicht umgehen.
Test: Cannondale Jekyll Hi-Mod 1
All Mountains mit 150 mm Federweg 2011