Florentin Vesenbeckh
· 06.11.2019
2018 hat uns Ghost mit dem Hybride SL AMR X überzeugt, es kassierte das beste EMTB-Urteil des Jahres. 2019 schickt Specialized das neue Levo ins Rennen. Ein Duell der Extraklasse.
Dieser Trail hat seinen Namen wahrlich verdient. Rechts, links, rechts, Welle, Welle. Dann hinab in die Senke und der Kompression standhalten. Linie anvisieren, Bremsen offen lassen. Wie durch ein Kanonenrohr spuckt es Holger Meyer in die Luft. "Das ist echtes Mountainbiken", grinst das Bike-Urgestein am Ende des Rollercoaster, dem wohl bekanntesten und beliebtesten Trail in Finale Ligure. Wir klatschen ab und sind uns einig: Diese zwei Bikes haben den Platz im Duell um das beste Trailbike des Jahres mindestens genauso verdient, wie der Trail seine verheißungsvolle Bezeichnung. Keine Spur von Trägheit, echtes Mountainbike-Feeling, Spaß pur.
Beide Kontrahenten setzen auf einen Carbon-Hauptrahmen mit Aluminiumhinterbau und können damit das Gewicht angenehm niedrig halten. Nur gut 21 Kilo bringen beide auf die Waage, das Levo sogar mit großem 700-Wattstunden-Akku. Das sind keine absoluten Rekorde, aber bei vollwertiger und robuster Trail-Ausstattung eine echte Ansage. Insbesondere in Zeiten, in denen die Konkurrenz nicht selten in Richtung 25-Kilo-Marke taumelt. Ghost erreicht einen Teil der Gewichtsersparnis durch einen klassischen, externen Shimano-Akku, Specialized durch eine aufwändige und durchdachte Akku-Integration, bei der der Energieträger von unten ins Unterrohr geschoben wird.