Stefan Loibl
· 27.04.2018
Mit dem Hybride SL AMR und dem Hybride SL AMR X stellt Ghost zwei E-MTB-Fullys vor, die rigoros auf Trailbiken ausgelegt sind. Das Bike wurde auf dem BIKE Festival am Gardasee enthüllt.
Keine Kompromisse, dieses Versprechen gibt Ghost mit seinen beiden neuen E-MTB-Fullys, die die Oberpfälzer beim FSA BIKE Festival Garda Trentino 2018 erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Mit dem Hybride SL AMR und dem Hybride SL AMR X stellt Ghost damit zwei Modelle vor, die dem Fahrer nicht nur bergab ein Grinsen ins Gesicht zaubern, sondern die auch beim Uphill-Biken in anspruchsvollem Gelände der Konkurrenz eine Radlänge voraus sein sollen. Was im vergangenen Jahr noch als Kato FS-Prototyp am Ghost-Stand in Riva zu sehen war, ist nun serienreif. Dabei hat Ghost bei der Entwicklung lange experimentiert und optimiert. Vom Rahmen-Design über die Motor-Integration und die Geometrie bis zur letzten Ausstattungskomponente verfolgt Ghost ein klares Ziel: Sportliches, Trail-lastiges E-Mountainbiken in technischem Gelände.
Das fängt beim niedrigen Tretlager an: So hat man in brenzligen Situationen schnell einen Fuß am Boden und der Schwerpunkt liegt tief. Um nicht städnig mit Pedalaufsetzern zu kämpfen, setzt Ghost auf besonders kurze Kurbeln. Und weil die kein Hersteller liefern konnte, stellt Ghost die kurzen Kurbeln, die speziell für E-MTBs gefertigt werden, selbst her: An den SL AMR X-Modellen werden superkurze Kurbeln mit 155 mm (!), an den Hybride SL AMR-Rahmen 160 mm-Kurbeln verbaut.
Da Ghost ein 29-Zoll-Vorderrad mit einem 27,5 Plus-Hinterrad kombiniert, baut die Front nicht gerade niedrig. Ghost verbaut vorne das 29-Zoll-Rad für gutes Überrollverhalten und Kurventraktion, die Plus-Bereifung hinten sorgt für Grip und Stabilität. Damit das Bike seinen Fahrer auch in extremen Steigungen nicht abwirft, wurden alle Hybride SL AMR-Modelle mit steilen Sitzwinkeln (75,2 Grad bzw. 76,1 Grad) und durchgängig absenkbaren Gabeln versehen. Weitere entwas unkonventielle Gemeinsamkeit der neuen Ghost E-MTBs aus Carbon: Der Stahlfederdämpfer am Heck. Er soll weniger wartungsintensiv sein wie ein Luftfederdämpfer und kommt zudem wegen seines besseren Ansprechverhaltens zum Einsatz. Damit das Fahrwerk in steilen Passagen nicht wegsackt, haben die verbauten Dämpfer (Rock Shox Super Deluxe Coil und Cane Creek DB Coil) jeweils einen Lockout-/Plattform-Modus. Bei unserem ersten Fahreindruck mit dem neuen Ghost Hybride SL AMR X waren wir von den Uphill-Qualitäten des Bikes begeistert: Keinerlei Aufbäumen, keine Kurbelaufsetzer und supersensible Traktion.
Da Ghost ein möglichst leichtes E-MTB an Start bringen wollte, kam eine Integration der Batterie in den Rahmen nicht in Frage. Denn der semi-integrierte Akku erlaubt eine leichtere Rahmenkonstruktion, ist einfacher zu wechseln und hat ein besseres Hitzemanagement.
Vom Hybride SL AMR wird Ghost drei Modelle zwischen 4800 und 6500 Euro bringen. Den Einstieg bildet das Hybride SL AMR S4.7+ mit SR Suntour Aion-Gabel, Magura MT5 und Shimano SLX/XT-Mix. Das mittlere Modell – das SL AMR S6.7+ – kostet 5700 Euro und man bekommt ein Rock Shox-Fahrwerk (Revelation), Magura MT7-Stopper und eine 1x11 Shimano XT. Beim Topmodell für 6500 Euro schaltet eine XT Di2 durch die Gänge, gebremst wird mit einer Saint und vorne verrichtet eine Rock Shox Pike RC ihre Arbeit.
Bei den Hybride SL AMR X-Modellen ist die Auswahl auf zwei Modelle beschränkt. Das Topmodell – SL AMR X S7.7+ – kostet 6500 Euro und kommt mit Lyrik RCT3, Sram EX1 und der Sram Code R Vierkolbenbremse. Mit etwas Abstrichen bei der Ausstattung reiht sich das SL AMR X S5.7+ für 5500 Euro ein.