Florentin Vesenbeckh
· 29.04.2023
Wer ein außergewöhnliches Light E-MTB sucht, sollte jetzt dranbleiben. Denn schon optisch sticht das Forestal Cyon Halo heraus. Es sind aber die fantastischen Fahreigenschaften, die das Trail Bike so besonders machen. Und ihm einen vorderen Platz in unserem großen Light-E-MTB-Test sichern.
Die opulente Hinterbauschwinge des Forestal Cyon ist nicht nur ein Detail fürs Auge. Tatsächlich macht sie auch auf dem Trail den Unterschied. Denn die Heckfederung des Bikes aus Andorra gehört zu den absolut besten in unserem Vergleichstest von acht Light E-MTBs. Sehr sensibel und schluckfreudig und dennoch mit dem nötigen Gegenhalt, ebnet sie auf ruppigen Abfahrten den Weg.
Gefühlt steht beim Forestal Cyon sehr viel Federweg zur Verfügung. Positiv überrascht hat uns die vergleichsweise schmächtige und günstige Pike an der Front. Der geschmeidige Charakter passt gut zum Bike, anspruchsvolle Abfahrten gelingen mit dieser Kombi am kraftsparendsten. Die tiefe Front, die dünne Reifenkarkasse und die mäßig bissigen Zweikolbenbremsen verhindern noch bessere Downhill-Noten. Dank der gemäßigten Geometrie bleibt das Cyon auf flachen Trails wendig. Es lässt sich gut aufs Hinterrad ziehen und an Sprüngen in die Luft befördern.
Egal, ob raues Enduro-Gelände oder seichte Trails: Das Forestal Cyon gehörte bergab zu unseren Favoriten. Top dabei: Auch weniger versierte Piloten werden schnell mit dem Bike warm. Die angenehm leise Geräuschkulisse im Downhill trägt zum Fahrspaß bei. Aber zurück zu den Besonderheiten. Für Schub sorgt der mit Bafang entwickelte Forestal-Motor. Und an Power fehlt es diesem Kraftpaket nicht. Bei niedrigen Kadenzen ist der Antrieb konkurrenzlos kraftvoll. Dafür schiebt er etwas ruppig und laut. Im Uphill sitzt man gestreckt auf dem Cyon, wenn es steil wird, tritt man etwas von hinten, und das Vorderrad verliert früher die Führung.
Starkes Fahrwerk, super Handling: Bergab begeistert das Cyon die Tester und fährt ganz vorne mit. Die Power des Motors ist enorm, die Lautstärke leider ebenso. Die Software wirkt unfertig.
¹ Die Werte wurden bei standardisierten Fahrten an einem Asphaltanstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,4 Prozent ermittelt. Tretleistung des Fahrers 175 Watt, Fahrergewicht inkl. Ausrüstung 90 kg. Die Unterstützungsstufe wurde für diesen Vergleichstest so angepasst, dass alle Bikes die annähernd gleiche Geschwindigkeit fahren, siehe Durchschnittsgeschwindigkeit in Klammern. Die Motorleistung lag dabei bei rund 250 Watt. In Klammern die Höhenmeter im deutlich gedrosselten Notlauf-Modus. Alle Details zu unserem Reichweitentest gibt´s hier im Link!
² Ermittelt auf den Prüfständen im EMTB-Testlabor, Gewicht ohne Pedale. Akku-Gewicht ggf. inkl. verschraubtem Cover.
³ Herstellerangabe
⁴ Stufentest, gemessen mit 36 Zentimeter erhöhtem Hinterrad
⁵ Das Urteil gibt den subjektiven Eindruck der Tester und die Ergebnisse der Reichhöhenmessung und der Labortests wieder. Das EMTB-Urteil ist preisunabhängig. EMTB-Urteile: super (ab 9,0), sehr gut (ab 8,0), gut (ab 7,0), befriedigend (ab 6,0), mit Schwächen (ab 5,0), darunter ungenügend.