Tobias Brehler
· 10.03.2018
Quantor, eine deutsche Edelschmiede, die sich auf leichte Mountainbikes konzentriert, stellt jetzt ein neues E-MTB vor: Der Dampfhammer bietet 150 Millimeter Federweg und soll unter 18 Kilo wiegen.
Die meisten aktuellen E-Mountainbikes im Trail-Segment mit 140 bis 160 Millimetern Federwg bringen zwischen gut 20 und 22 Kilogramm auf die Waage – auch im High-End-Bereich. Vor wenigen Wochen stellte Focus das Jam² mit Carbon-Rahmen vor (EMTB berichtete) und setzte ein Statement: Das Topmodell soll nur 18,5 Kilo wiegen – allerdings mit kleinen 378 Wh-Akku.
Quantor, bekannt für hochwertigen Leichtbau im MTB-Segment, entstand 2012 in Denkendorf bei Stuttgart. Das Konzept hinter der Marke: „Leichtbau ohne Leichtsinn“. Dass dieses Konzept Sinn macht, kann jeder (E-)Mountainbiker bestätigen. Schließlich wollen wir alle möglichst agil durchs Gelände biken. Der Vertrieb erfolgt direkt: Entweder man bestellt das Bike übers Web oder man fährt direkt ins Headquarter nach Denkendorf.
Der Dampfhammer, das erste E-MTB-Fully von Quantor, erscheint vielversprechend: Das 150-Millimeter-Trailbike steht wahlweise auf 29 mal 2,6 oder 27,5 mal 3,0 Zoll breiten Schlappen. So weit, so normal. Doch das Herzstück ist das Kohlefaser-Chassis mit den Shimano Steps-Motor. Der 500 Wh-Akku ist halbintegriert und somit ein Kompromiss zwischen Leichtbau und schicker Optik.
Die Gewichtsangaben sind beeindruckend, die Preise leider auch: Das Basis-Modell kostet bereits 5500 Euro, bringt aber nur 20,5 Kilo mit 3,0er Schwalbe Nobby Nic auf die Waage. Wer zwei Regale höher greift, kommt mit 29er-Bereifung bereits unter die 20 Kilo-Marke - und ist 7000 Euro los. Das Topmodell, der Dampfhammer 12.9 Skyline, rollt auf 2,35 breiten Schwalbe Fat Albert und bringt laut Hersteller 17,85 Kilo (100 Gramm Toleranz) auf die Waage.
Die Geometrie fällt gemäßigt aus: Die 460er Kettenstreben versprechen gute Klettereigenschaften, der 66 Grad Lenkwinkel sollte für die nötige Laufruhe sorgen. Der Reach ist mit 443 Millimetern in L entgegen dem aktuellen Trend nicht racig-lang. Alle Modelle sind in den Größen S bis XL zu haben.
Alle Modelle (bis auf das Topmodell Skyline) sind mit 27,5-Plus-Bereifung oder 29er-Pneus zu haben. Die Reifen können auf Wunsch geändert unt tubeless montiert werden. Bei Bedarf montiert Quantor 200er-Bremsscheiben vorne wie hinten kostenlos. Außerdem verfügen alle Modelle über absenkbare Sattelstützen.
Den Einstieg macht der 5500 Euro teure Dampfhammer 4 mit Rock Shox Yari-Federgabel, Deluxe-Dämpfer und DT Swiss-Laufrädern. Geschalten wird mit der Shimano SLX. Gewicht: 20,5 Kilo mit Plus-Bereifung. Wer 800 Euro drauflegt, bekommt eine Shimano XT-Schaltung sowie hochwertigere DT Swiss-Laufräder.
Für 7000 Euro steht der Dampfhammer 8 bei Quantor, der über eine elektronische Shimano XT-Schaltung, eine Rock Shox Pike-Federgabel sowie DT Swiss 1501-Laufräder. Die 29er Version knackt bereits die 20-Kilo-Marke. Das 2000 Euro teurere 10er-Modell rollt auf DT Carbon-Laufrädern, gedämft wird hier mit einem Fox Factory-Fahrwerk. Die Gänge wechselt die elektronische Shimano XTR.
Das Topmodell Skyline 12.9 gibt es nur als 29 Zöller. Hier verbaut Quantor nur leichteste Edelteile und kann das Gewicht so auf 17,85 Kilo reduzieren. Die Anbauteile sind bunt gemischt, Hauptsache leicht. So findet sich neben den Acros-Carbonlaufrädern an dem 10000-Euro-Bike ein Carbonice-Lenker sowie eine Kind Shock Carbon-Variosattelstütze.