Canyon Neuron CF – Testsieger-Trailbike aus BIKE 3/20

Stephan Ottmar

 · 17.04.2020

Canyon Neuron CF – Testsieger-Trailbike aus BIKE 3/20Foto: Georg Grieshaber
Canyon Neuron CF – Testsieger-Trailbike aus BIKE 3/20

Trailbikes mit 130 mm Federweg zählen zu den beliebtesten Touren-Bikes. Mit dem Neuron CF für 3999 Euro stellt Canyon den Testsieger unseres Tourenfully-Vergleichstests aus BIKE 3/2020.

Canyon trifft mit dem Neuron CF den Einsatzbereich von Trailbikes auf den Punkt und setzt sich dank Liebe zum Detail souverän an die Spitze des Feldes. In Sachen Ausstattung und Verarbeitung kommt das Neuron extrem wertig daher: cleanes Cockpit mit guter Zugverlegung, zusätzliche Lagerdeckel über den Hinterbaudrehpunkten und Lenkanschlagsbegrenzer. Und auch die Ausstattung mit Sram-X01-Schaltung, Race-Face-Komponenten, Fox-Transfer-Sattelstütze und Reynolds-Carbon-Felgen ist vom Feinsten– kein zweiter Hersteller hält bei dieser Flut an Top-Komponenten mit dem Versender aus Koblenz mit. Mit 2529 Gramm ist der Rahmen zwar kein Leichtgewicht wie die von Specialized oder Trek, dafür stehen satte 143 Millimeter Federweg am Hinterbau zur Verfügung. Hier wünschten sich die Tester etwas mehr Progression. Das Gesamtgewicht summiert sich – dank der Ausstattung – auf erträgliche 12,8 Kilo.

Wer es leichter wünscht, muss ordentlich investieren: Für 2000 Euro mehr bietet Canyon die SLX-Version an. Die wiegt rund ein Kilo weniger, bringt jedoch in Sachen Performance nur geringe Verbesserung.

  Der Lenkanschlagsbegrenzer am Neuron CF hält zur Not die Armaturen auf Abstand zum Carbon-Oberrohr.Foto: Georg Grieshaber
Der Lenkanschlagsbegrenzer am Neuron CF hält zur Not die Armaturen auf Abstand zum Carbon-Oberrohr.
  Unter den Deckeln sitzen die gedichteten Hinterbaulager sicher vor Schmodderbeschuss und Dampfstrahlergetöse.Foto: Georg Grieshaber
Unter den Deckeln sitzen die gedichteten Hinterbaulager sicher vor Schmodderbeschuss und Dampfstrahlergetöse.
  Um die 130 Millimeter Federweg bieten Trailbikes am Heck. Das Neuron von Canyon kommt sogar auf satte 143.Foto: Wolfgang Watzke
Um die 130 Millimeter Federweg bieten Trailbikes am Heck. Das Neuron von Canyon kommt sogar auf satte 143.

In der Praxis bietet das Canyon Neuron CF 9.0 SL einen hervorragenden Kompromiss aus Kletterfähigkeit und Abfahrtstalent und macht dank der gemäßigt sportlichen Sitzposition Lust auf lange Touren. Bergauf klettern die Testkonkurrenten von Cube, Trek und Scott mit etwas strafferen Fahrwerken eine Spur besser, doch bergab schlägt die Stunde des Neuron. Auf den 30 Millimeter breiten Carbon-Felgen steht der Reifen gut und sorgt für viel Grip, während der schluckfreudige Hinterbau in Wurzel- und Steinfeldern für Ruhe sorgt. So bleibt das Handling kontrolliert und direkt. Das gibt Selbstvertrauen, erhöht den Speed und macht Spaß.

Test-Fazit zum Canyon Neuron CF 9.0 SL

Das Neuron CF für 4000 Euro glänzt mit seiner konstanten Gesamtleistung und Liebe zum Detail. Ausstattungsseitig zieht es der Konkurrenz davon, und auch beim Fahrverhalten bleiben kaum Wünsche offen. Als Haar in der Suppe könnte man das Rahmengewicht anführen, das die hochwertigen Komponenten und der üppige Federweg allerdings mehr als kompensieren.

  Federkennlinien: Der Hinterbau (rot) stellt 13 Millimeter mehr zur Verfügung und könnte im Vergleich zur Gabel (blau) etwas mehr Progression vertragen.Foto: BIKE Magazin
Federkennlinien: Der Hinterbau (rot) stellt 13 Millimeter mehr zur Verfügung und könnte im Vergleich zur Gabel (blau) etwas mehr Progression vertragen.
  Darfs ein bisschen mehr sein? Wer 5999 Euro investiert, bekommt bei Canyon die SLX-Version des Neuron CFl. Für den Carbon-Rahmen verwenden die Koblenzer eine besonders hochwertige Faser. Das bringt mehr Steifigkeit und einen tollen STW-Wert von 18,7. Das Rahmengwicht sinkt um 258 Gramm. Zusammen mit sehr hochwertigen Komponenten spart man etwas über ein Kilo beim Gesamtgewicht. Foto: Max Fuchs
Darfs ein bisschen mehr sein? Wer 5999 Euro investiert, bekommt bei Canyon die SLX-Version des Neuron CFl. Für den Carbon-Rahmen verwenden die Koblenzer eine besonders hochwertige Faser. Das bringt mehr Steifigkeit und einen tollen STW-Wert von 18,7. Das Rahmengwicht sinkt um 258 Gramm. Zusammen mit sehr hochwertigen Komponenten spart man etwas über ein Kilo beim Gesamtgewicht. 

Messwerte/Daten zum Canyon Neuron CF 9.0 SL – Modelljahr 2020


Preis
¹ 3999 Euro (Versandhandel)


Rahmenmaterial / Größen Carbon/ XS / S / M / L / XL (48 cm)
Gewicht ohne Pedale 12,88 kg
Rahmengewicht ohne Dämpfer 2529 g
Laufradgröße 29"
Gewicht Laufräder 4457 g
Lenkerbreite 760 mm
Rahmensteifigkeit (absol. / STW) 46 N/mm / 16,3 N/mm/kg
Federweg vorne 130 mm
Federweg hinten 143 mm

  Die Geometrie aus dem BIKE-Testlabor zum Canyon Neuron CF (Größe L) im Überblick.Foto: BIKE Magazin
Die Geometrie aus dem BIKE-Testlabor zum Canyon Neuron CF (Größe L) im Überblick.
  Die gemäßigt sportliche Sitzposition und das ausgewogene Handling machen Lust auf lange Touren. Foto: BIKE Magazin
Die gemäßigt sportliche Sitzposition und das ausgewogene Handling machen Lust auf lange Touren. 


Gabel Fox 34 Float Performance Elite Fit4 3Pos Adj
Dämpfer Fox Float Performance
Kurbeln Truvativ Stylo
Schaltung Sram X01 Eagle / 1x12 Gänge
Übersetzung / Bandbreite 30; 10–50 / 500 %
Bremsanlage / Disc vorne / hinten Sram G2 RSC / 180 mm / 180 mm
Teleskopsattelstütze / Hub / Durchmesser Fox Transfer Performance Elite / 150 mm / 30,9 mm
Laufräder Reynolds TR 309-Systemlaufräder
Reifen Maxxis Forekaster; 3C Maxxterra/-speed TR 29 x 2,35
Reach / Stack / BB-Offset 454 / 622 mm / -41 mm

BIKE-Urteil SEHR GUT (204,75 Punkte)²

  Dipl.-Ing. Stephan OttmarFoto: Robert Niedring
Dipl.-Ing. Stephan Ottmar

Im Vergleichstest in BIKE 3/20 musste sich das Canyon Neuron CF 9.0 SL gegen sieben andere Trailbikes um 4000 Euro beweisen. Den gesamten Testartikel zu diesen acht Trailbikes mit allen Ergebnissen inklusive Punktetabellen, technischen Daten und Noten gibt es als PDF für 1,99 Euro unten im Download-Bereich. Warum nicht kostenlos? Weil Qualitätsjournalismus einen Preis hat. Dafür garantieren wir Unabhängigkeit und Objektivität. Das betrifft ganz besonders die Tests in BIKE. Die lassen wir uns nicht bezahlen, sondern das Gegenteil ist der Fall: Wir lassen sie uns etwas kosten, und zwar Hunderttausende Euro jedes Jahr.


¹Preis ggf. zzgl. Kosten für Verpackung, Versand und Abstimmung. ²Das BIKE-Urteil gibt die Labormesswerte (BIKE-Labormessung) und den subjektiven Eindruck der Testfahrer wieder. Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super (250–205 P.), sehr gut (204,75–180 P.), gut (179,75–155 P.), befriedigend (154,75–130 P.), mit Schwächen (129,75–105 P.), ungenügend (104,75–0 P.).

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