Max Fuchs
· 14.04.2022
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Trailbikes sind Alleskönner. Sportlicher Einsatz, klassische Tour oder technische Abfahrt – die Fullys der mittleren Federwegsklasse kommen überall zurecht.
Mit 120 bis 140 Millimetern Federweg bieten Trailbikes viel Spaßpotenzial auf technischen Trails und langen Touren. Mit leichten Reifen machen einige Kandidaten sogar bei Marathons eine gute Figur. Teleskopstützen sind Pflicht in dieser Kategorie. Dank ihrer Vielseitigkeit werden Trailbikes auch als die Alleskönner unter den Mountainbikes gehandelt. Doch der Entwicklungsschwerpunkt kippt immer mehr Richtung Abfahrt, weshalb ein Großteil der aktuellen Modelle mit viel Federweg und dicken Reifen selbst spontane Enduro-Einsätze wegsteckt. Der Nachteil: Die Gewichte überschreiten nicht selten die 14 Kilo, was die Klettertauglichkeit der Bikes einbremst.
Im Windschatten dieser Entwicklung formiert sich aber eine Gegenbewegung: Viele Firmen tunen ihre Marathon-Fullys mit mehr Federweg, breiteren Reifen und Vario-Stützen für den Touren-Einsatz. Die sogenannten Down-Country-Bikes sollen dank geringem Gewicht wieder Lust auf lange Touren machen. Ebenso vielseitig wie der Einsatzbereich dieser Bikes sind auch die Preise. Ordentliche Trailbikes bekommt man schon ab 2200 Euro. Besonders die sportlichen 120-Millimeter-Modelle knacken dagegen schnell die 10000-Euro-Marke.
Scott Spark 900 Tuned
Genau wie das Race-Modell schafft es das Scott Spark auch in der Trail-Ausführung unter die Lieblinge unserer Tester. Trotz 130er-Gabel, breiten Felgen und grober Bereifung bringt das Allround-Talent der Schweizer nur 11,5 Kilo auf die Waage. Die Stärken des Bikes: ein müheloser Antritt und das äußerst sensible Fahrwerk. Die progressive Geometrie mit flachem Lenkwinkel und moderat langen Kettenstreben trifft dazu die goldene Mitte zwischen Laufruhe und Agilität. Dank der konsequenten Systemintegration spielt das Spark auch optisch in einer eigenen Liga.
Cannondale Scalpel SE 1
Das Scalpel SE vertritt die Down-Country-Fraktion unter den Trailbikes. Gleich zwei Mal holte sich Cannondale mit seinem Racebike im Trail-Trimm den Testsieg. Besonders der gelungene Kompromiss aus Downhill- und Uphill-Qualitäten blieb unseren Testern positiv in Erinnerung. Die komfortable Sitzposition und guten Klettereigenschaften spielen dem Piloten besonders auf langen Touren mit vielen Höhenmetern in die Karten. In der Abfahrt erzeugen die Geometrie und das harmonische Fahrwerk viel Sicherheit. Clevere Details runden das gelungene Paket ab.
Pivot Trail 429
Typisch Pivot fällt das Preisschild auch beim Trail 429 annähernd fünfstellig aus. Doch wer sich von dem exorbitanten Preis nicht abschrecken lässt, bekommt mit dem Carbon-Fully ein extrem vielseitiges und leichtes Trailbike. Egal, ob auf der schnellen Hausrunde, bei einer Alpenüberquerung oder im Trailpark – das Pivot Trail 429 begeistert in jedem Szenario. Auch wenn der Federweg auf dem Papier eher knapp ausfällt, kann der Dämpfer auch bei schnellen Schlagabfolgen gut mithalten und fühlt sich dabei deutlich fluffiger an, als es die 120 Millimeter vermuten lassen.
Canyon Neuron CF8
Preis 2999 Euro
Gewicht 13,5 Kilo
Getestet in BIKE 1/22
Urteil sehr gut / 196 Punkte
Das Neuron ist ein alter Bekannter in der Modellpalette von Canyon. Bei der Geometrie vertraut der Versender, entgegen dem Trend, auf klassisch moderate Werte. Doch das Konzept geht auf und trifft beim Einsatzbereich exakt ins Schwarze. Mit seinem intuitiven Handling zieht es auf dem Trail jeden Biker in seinen Bann. Auch im Uphill leistet sich das Bike keine Schwächen. Leichte Laufräder und der Carbon-Rahmen halten das Gewicht unter der 14-Kilo-Marke. Damit schnürt der Koblenzer Versender mit dem Neuron das beste Gesamtpaket im unteren Preissegment.
In keiner Kategorie ist der Einsatzbereich so breit gefächert wie bei den Trailbikes. Da immer mehr Hersteller ihre Modelle mit progressiven Geometrien, potenter Bereifung und stabilen Komponenten für die Abfahrt trimmen, fahren viele Modelle hier sogar mit All Mountains auf Augenhöhe. Bei einem Trailbike dürfen Attribute wie Spritzigkeit, Vortrieb und Kletterfähigkeit aber keinesfalls fehlen. Das perfekte Exemplar sollte Downhill-Spaß und Leichtfüßigkeit vereinen. Das gelingt aber oftmals nur noch, wenn man viel Geld ausgibt oder zu den Down-Country-Modellen mit weniger Federweg greift.