Peter Nilges
· 17.09.2018
Trailbikes sind der goldene Mittelweg zwischen Abfahrtsspaß und Touren-Tauglichkeit. Mit 130 mm Federweg erleichtern sie Singletrail-Fahrten, sind aber auch in der Lage, die Alpen zu überqueren.
Trailbikes sind die klassische Kategorie für Touren-Mountainbiker. Bergauf müssen sie – wegen etwas mehr Gewicht – Hardtails oder Marathon-Fullys ziehen lassen, dafür sorgen sie mit mehr Federwegsreserven und einer absenkbaren Sattelstütze für viel Fahrspaß auf Singletrails. Mit ihrem Allround-Charakter sind sie der perfekte Begleiter für Alpenüberquerungen, Trail-lastige Touren in Mittelgebirgen oder die Feierabendrunde vor der Haustüre. Oft bestimmt die Wahl der Reifen den Charakter von Trailbikes maßgeblich. Griffige 2,4 Zoll breite Pneus zähmen anspruchsvolles Gelände, schmale 2,2er-Reifen machen mit demselben Bike einen Marathon-Start möglich. Anders als bei Hardtails oder Marathon-Fullys werden hier nicht ausschließlich große 29er-Laufräder verbaut. Gerade bei günstigen Modellen lohnt sich der Griff zu kleineren 27,5-Zoll-Laufrädern, um etwas Gewicht zu sparen. Auch auf Flowtrails oder in Trailcentern fühlen sich Trailbikes pudelwohl.
PREIS Gute Modelle ab 2000 Euro
GEWICHT 11,5 bis 13,5 Kilo (ohne Pedale)
FEDERWEG 120 bis 130 Millimeter
EINSATZBEREICH Trail-lastige Touren, Alpenüberquerungen, Touren in Mittelgebirgen, Flowtrails
Unverschämt günstig und trotzdem mit dem Testurteil Sehr Gut ausgezeichnet. Das geringe Gesamtgewicht von 12,7 Kilo und das verspielte Handling (27,5-Zoll-Laufräder) überzeugen sowohl auf dem Singletrail bergab, als auch in langen Anstiegen. Der 2x11-Antrieb kommt mit hoher Übersetzungsbandbreite vor allem weniger fitten Bikern entgegen. Die Magura-Vier-Kolben-Bremsanlage am Vorderrad sorgt für mächtig Verzögerung. Die einzigen Wermutstropfen, welche man mit dem Skeen in dieser Preisklasse hinnehmen muss, sind die fehlende Teleskopstütze, ein etwas überdämpftes Federbein im Hinterbau und einen Tick zu schmale Reifen. Alles Eigenschaften, die sich mit etwas Tuning leicht beheben lassen. Wer sich für das Rad des Versenders entscheidet, bekommt für wenig Geld das perfekte Trailbike für Einsteiger.
Preis 1599 Euro
Gewicht 12,7 Kilo o. Pedale
Getestet in BIKE 4/17
Urteil sehr gut / 171 Punkte
Schwarze Eloxal-Beschichtung und simple Rohrformen. Die schlichte Optik lässt kaum vermuten, wie gierig das Transalp durchs Unterholz wuselt. Denn das Trailbike überzeugt mit antriebsneutralem Fahrwerk und leichten 27,5-Zoll-Laufrädern nicht nur im Anstieg, sondern kämpfte in unserem Vergleichstest in BIKE 8/17 sogar bergab mit den All Mountains in einer Liga. Und das, obwohl der Federweg mit 125 Millimetern nur knapp bemessen ist. Es ist die extrem gute Ausstattung, welche das Bike aus Hamburg zur Trail-Rakete macht. Hochwertige DT-Swiss-Laufräder und breite 2,4er-Conti-Reifen werden mit einer abfahrtsstarken Pike-Gabel kombiniert. Die 1x11-XT-Schaltung kombinieren die Direktversender geschickt mit einer 11/46er-Kassette für eine höhere Bandbreite.
Preis 2899 Euro
Gewicht 12,94 Kilo o. Pedale
Getestet in BIKE 8/17
Urteil sehr gut / 194,5 Punkte
Gestreckte Sitzposition, vom Lenker aus blockierbares Fahrwerk und gut rollende Reifen. Das Scott Spark kann seine sportlichen Gene (das Spark war ursprünglich eine reine Marathon-Plattform) kaum verbergen. Will es auch nicht. Gepaart mit 125 Millimetern Federweg ist das sportliche Chassis ein perfekter Partner für lange Touren mit vielen Singletrails. Die Teleskopstütze darf für diesen Einsatzbereich natürlich nicht fehlen. Mit 13,7 Kilo (mit Pedalen) geht das 29er zwar nicht mehr als Leichtgewicht durch, dafür ist der Aluminiumrahmen besonders steif. Die 1x12-Schaltung von Sram hält auch im Anstieg ähnlich kleine Gänge wie übliche 2x11-Schaltungen parat. Wichtig für Ästheten: Alle Kabel verlaufen im Rahmen.
Preis 3199 Euro
Gewicht 13,38 Kilo o. Pedale
Getestet in BIKE 3/18 - Heft nachbestellen
Urteil sehr gut / 174,75 Punkte
Innovative Ansätze und durchdachte Details machten das BMC Speedfox zum Sieger unseres Zukunftsduells aus BIKE 12/17. Das Highlight: eine im Rahmen integrierte, versenkbare Sattelstütze, die gleichzeitig die Plattform des Dämpfers ansteuert. Versenkt man den Sattel vor der Abfahrt, öffnet der Dämpfer automatisch und stellt seinen Federweg bereitwillig zur Verfügung. Fährt man die Stütze für den nächsten Anstieg wieder aus, wird, wie von Geisterhand, die Plattform des Dämpfers betätigt, und der nächste Berg kann mit gesteigerter Effizienz bezwungen werden. Ansonsten versprüht das Bike mit seinen 29er-Laufrädern viel Sicherheit im schwierigen Gelände. Das Gewicht von 12,10 Kilo ohne Pedale ist nicht bahnbrechend, geht anhand der guten Leistung bergab aber in Ordnung.
Preis 6999 Euro
Gewicht 12,10 Kilo o. Pedale
Getestet in BIKE 12/17
Urteil sehr gut / 201 Punkte
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