Peter Nilges
· 12.12.2019
Trailbikes vereinen mit rund 130 Millimetern Federweg Abfahrtsspaß und gute Klettereigenschaften. Bergauf sind Hardtails und Marathon-Fullys zwar schneller, aber ...
PREIS Gute Modelle ab 2000 €
GEWICHT 11 bis 13,5 Kilo (o. Pedale)
FEDERWEG 120 bis 130 mm
EINSATZBEREICH Trail-lastige Touren, Alpen-überquerungen, Touren in Mittelgebirgen, Flowtrails
Wenn es aber auf Trails bergab geht, zahlt sich ihr höherer Federweg aus, und die Teleskopsattelstütze mindert den Respekt vor steilen Abschnitten. Trailbikes spielen ihren ausgewogenen Charakter auf der Feierabendrunde ebenso souverän aus wie bei einer Alpenüberquerung. Die Kategorie bietet ein breites Spektrum: Schon die Reifen bestimmen den Einsatzbereich maßgeblich mit. Mit schmalen, schnell rollenden 2,2er-Pneus geht’s zum Marathon, mit griffigen 2,4er-Reifen meistert man knifflige Trails. Auch die Laufradgröße ist ein entscheidendes Charaktermerkmal. Trailbikes gibt es mit leichteren, etwas quirligeren 27,5-Zoll-Rädern oder mit etwas trägeren, dafür laufruhigeren 29-Zöllern. Allen gemein ist jedoch ihre Vielseitigkeit und Ausgewogenheit.
Dieser Variante des Racefullys Scalpel hat Cannondale ab Werk ein Trail-Tuning verordnet. Traditionell rollt das Scalpel als Marathon-Rakete nämlich mit schmalen Reifen, 100 Millimetern Federweg und schonungsloser Race-Geometrie vom Band Richtung Siegerpodest. Die Verwandlung in ein Trailbike mit deutlich mehr Selbstbewusstsein in kniffligen Trails leiten 25 Millimeter mehr Federweg an Front und Heck, eine Teleskopstütze und breite Maxxis-Ardent-Reifen ein. Der 60-mm-Vorbau und der 770 mm breite, ergonomisch geformte Lenker schließen die Metamorphose ab. Bergauf wippt der Hinterbau zwar leicht, bleibt aber immer aktiv. Fazit: Die Tuning-Absicht von Cannondale geht auf, das Scalpel-Si ist ein Trail-Räuber mit immer noch gutem Vortrieb auf langen Touren.
Preis 5499 Euro
Laufradgröße 29"
Gewicht 12,5 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 124 mm / hinten: 124 mm
Getestet in BIKE 7/18
BIKE-Urteil sehr gut
Die wertigste Ausstattung, das niedrigste Gesamtgewicht und die Schwalbe-Pneus mit Speed-Grip-Mischung katapultierten das Neuron an die Spitze der Testgruppe, bestehend aus Trailbikes bis 2000 Euro. Die guten Klettereigenschaften verweisen jedoch darauf, dass Canyon dieses Bike nicht als verspieltes Trailbike, sondern eher als sportliches Touren-Fully entwickelt hat. Wenn sich der Trail abschüssig durch die Bäume windet, fehlt es dem Bike nämlich mit steilem Lenkwinkel (69,8 Grad) und kurzem Radstand ein wenig an Laufruhe. Ruppige Pfade erfordern mehr Druck am Hinterbau und eine Erhöhung der Druckstufe an der 120-mm-Fox-Gabel. Trotzdem überzeugt beim Neuron das Gesamtpaket. Wer eher ein komfortables Touren-Fully als einen hippen Trail-Flitzer sucht, liegt mit dem Testsieger genau richtig.
Preis 1999 Euro
Laufradgröße 29"
Gewicht 13,61 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 122 mm / hinten: 124 mm
Getestet in BIKE 7/18 (nicht online verfügbar)
BIKE-Urteil sehr gut
Das neu entwickelte Trailbike des Versenders aus Koblenz bietet ein komplettes Gesamtpaket für lange Singletrail-Touren. Für den Preis ist das Canyon sehr gut ausgestattet. Es leistet sich weder im Anstieg noch in der Abfahrt eine Schwäche und holte mit dieser Allround-Eignung den Testsieg im Feld der Trailbikes ab 3700 Euro. Doppelt abgedichtete Hinterbaulager, ein integrierter Lenkanschlag und ein wartungsfreundlicher Schacht für alle Leitungen zeugen von einem durchdachten Konzept. Der Antritt ist leichtfüßig, der Hinterbau hat kaum Antriebseinflüsse, das Canyon klettert solide. Mit üppigem Federweg hinten, direktem Handling und 30 mm breiten Felgen strotzt das Neuron im Downhill vor Selbstbewusstsein. Damit lädt es sogar zum lässigen Spiel mit Wurzelteppichen und zu kleinen Sprüngen ein.
Preis 3699 Euro
Laufradgröße 29"
Gewicht 12,99 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 134 mm / hinten: 140 mm
Getestet in BIKE 3/19
BIKE-Urteil sehr gut
Das MT 827 Plus gehört zur aufstrebenden Gattung der Trail-orientierten Hardtails mit 2,8 Zoll breiten Plus-Reifen, abfahrtsorientierter Geometrie und 140-mm-Gabel. Die Gene eines vortriebsstarken Hardtails bleiben dennoch erhalten. Die Sitzposition bleibt sportlich angehaucht, mit niedriger Front klettert das Conway zielstrebig bergauf. Die vergleichsweise schweren Laufräder hemmen allerdings etwas den Vorwärtsdrang, dafür rollen die Plus-Pneus von Schwalbe, so die Tester, erstaunlich gut. In der Abfahrt lässt das Bike mit souveränem Handling nichts anbrennen. Wenn der Trail ruppig wird, ist die gute Gabel zur Stelle, und die Guide-R-Stopper mit 200er-Scheibe vorne verzögern souverän. Als Hardtail will es aktiver gefahren werden als ein Fully. Aber auf diesem zuverlässigen Spaß-Bike wird es nie langweilig.
Preis 1999,95 Euro
Laufradgröße 27,5"+
Gewicht 13,8 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 141 mm
Getestet in BIKE 7/18
BIKE-Urteil sehr gut
Wer leichtfüßig und vortriebsstark über die Trails ballern will, und wem dafür die aktuellen Trailbikes zu schwer sind, der pimpt sein Marathon-Fully mit einer längeren Gabel in Richtung Trailbike. Cube geht diesen Weg mit der getesteten AMS-Variante schon ab Werk und spezifiziert eine Fox-Gabel mit 120 mm Federweg. Der um ein Grad flachere Lenkwinkel im Vergleich zum Race-AMS vermittelt Laufruhe. Auch wenn 109 Millimeter hinten auf dem Papier nicht ganz zum Gabelfederweg passen, gelingt es Cube, mit einem aktiv und sensibel arbeitenden Hinterbau Harmonie ins Fahrwerk zu bringen. Das Cube hängt gut am Gas, rollt leicht und lenkt sich direkt. Die gute Fox-Transfer-Teleskopstütze bringt Sicherheit in steilen Abfahrten. Mit einer guten Ausstattung stimmt beim Cube auch das Preis-Leistungsverhältnis.
Preis 3999 Euro
Laufradgröße 29"
Gewicht 11,76 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 121 mm / hinten: 109 mm
Getestet in BIKE 11/18
BIKE-Urteil sehr gut
Normalerweise schießt das Element mit 100 Millimetern Federweg, schmalen Reifen und Race-Geometrie über die Marathon-Strecken. Wie Cannondale sein Scalpel Si hat auch Rocky Mountain sein Element C70 zum Trail-Tuner geschickt. Mehr Federweg, nämlich 124 Millimeter vorne und wählbare 109 oder 124 Millimeter hinten, machen den wesentlichen Unterschied aus. Wir empfehlen hinten die vom Fahrgefühl harmonischere Ride-9-Einstellung mit mehr Federweg, bei der auch das Tretlager mehr Bodenfreiheit hat. Der Lenkwinkel ist dann zwar steiler, doch so harmoniert das Heck besser mit der Charakteristik der Fox-Gabel. Die Teleskopsattelstütze passt gut zur Trail-Ausrichtung. Mit nur zwölf Kilo ist es ein sehr leichtes Trailbike, das sich beim BIKE-Marathon in Riva auch im Rennmodus gut geschlagen hat.
Preis 6000 Euro
Laufradgröße 29"
Gewicht 12,02 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 124 mm / hinten: 109–124 mm
Getestet in BIKE 7/18
BIKE-Urteil sehr gut
Als einziges Bike im Test der Trailbikes um 4000 Euro trat das Thunderbolt mit 27,5er-Rädern auf und behauptete sich selbstbewusst gegen die 29er-Konkurrenz. Es präsentierte sich als bester Allrounder, leistete sich weder bergauf noch bergab große Patzer und holte sich den Testsieg – als günstigstes Bike im Test! Die kleineren Räder sorgen für einen verspielten Charakter und einen leichtfüßigen Antritt. Maxxis-Reifen mit starkem Profil, eine verspielte Geometrie und 130 Millimeter Federweg machen anspruchsvolle Trails zum Genuss. Beim Klettern muss man den Dämpfer mit Hilfe der Plattform ruhigstellen, denn im offenen Zustand wippt der Hinterbau. Das Gewicht von 13,5 Kilo ist in dieser Kategorie akzeptabel, die Sitzposition ist angenehm komfortabel, und die Bergaufleistung stimmt.
Preis 3300 Euro
Laufradgröße 27,5"
Gewicht 13,51 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 132 mm / hinten: 135 mm
Getestet in BIKE 10/18
BIKE-Urteil sehr gut
Wer mit diesem Highend-Bike der Kultmarke Santa Cruz auffallen will, muss vorher tief in die Geldbörse greifen. Immerhin darf er oder sie dann ein Klasse-Bike fahren, das im Trail richtig Spaß macht. 130 Millimeter Federweg an Front und Heck passen exakt in die Definition eines Trailbikes. Ein Bike wie Viele ist das 5010 deshalb noch lange nicht. Mit 27,5er-Laufrädern und extrem kurzen Kettenstreben ist es auf maximalen Spieltrieb gepolt. Das Heck folgt spielerisch durch enge Kurven, und auch Manuals gelingen mit wenig Einsatz. Mit seinem potenten Fox-Fahrwerk und dem breitem Cockpit lässt das Bike bergab nichts anbrennen. Bergauf klettert es gut. Da bleibt der Hinterbau des steifen Vollcarbonrahmens auch ohne Dämpferplattform ruhig, er pumpt nur im Wiegetritt leicht. Das 5010 CC ist eine scharfe Waffe für Trail-Räuber.
Preis 8299 Euro
Laufradgröße 27,5"
Gewicht 12,53 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 130 mm / hinten: 130 mm
Getestet in BIKE 11/18
BIKE-Urteil sehr gut
Das Spark ist ein Trailbike, wie wir es uns wünschen. Die sportliche Sitzposition und das geringe Gewicht verleihen ihm ein wenig Race-Aura und machen sogar gelegentliche Marathon-Starts möglich. Über das Pumpen des Hinterbaus im offenen Modus kann man getrost hinwegsehen. Mit dem Twinloc-Hebel kann das komplette Fahrwerk super leicht vom Lenker aus blockiert werden. Damit wurde der 300-Höhenmeter-Anstieg auf der Testrunde zum Kinderspiel. Auch bergab lässt das Spark nichts anbrennen. Die Maxxis-Reifen bieten guten Grip. Die Federelemente arbeiten absolut harmonisch und lassen einen selbst durch rumpelige Passagen komfortabel gleiten. Dabei liegen dem Spark schnelle Geraden minimal besser als enge Anliegerkurven. Mit dieser Performance errang es den Tipp für das beste Fachhandels-Bike im Test.
Preis 3999 Euro
Laufradgröße 29"
Gewicht 12,71 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 120 mm / hinten: 126 mm
Getestet in BIKE 3/19
BIKE-Urteil sehr gut
Specialized präsentiert mit dem Stumpjumper ein rassiges Trailbike. Bergauf noch etwas träge, spielt es seine Vorteile bergab voll aus. Die Short-Travel-Version dieses Klassikers hat mit 134 Millimetern Federweg vorne und 126 Millimetern Federweg hinten zwar weniger Hub als andere Modellvarianten der Serie, aber die hohe Front mit gekröpftem Lenker sorgt für ein sicheres Fahrgefühl im steilen Gelände. Die Grundeinstellung des Fahrwerks ist komfortabel. Wer es sportlicher mag, lässt die Dämpferplattform bergab eingeschaltet und erhöht die Druckstufe an der Gabel über den blauen Knopf am Gabelholm. Natürlich fehlt auch die Teleskopsattelstütze nicht. Elegant: Die SWAT-Box im Unterrohr bietet Platz für einen Ersatzschlauch oder Riegel und sorgt für einen leichteren Rucksack auf Tour.
Preis 3999 Euro
Laufradgröße 29"
Gewicht 13,73 Kilo o. Pedale
Federweg vorne: 134 mm / hinten: 126 mm
Getestet in BIKE 10/18
BIKE-Urteil sehr gut
Diesen Artikel finden Sie in BIKE 4/2019 im Special "Die 37 besten Bikes 2019". Die gesamte Digital-Ausgabe können Sie in der BIKE-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Print-Ausgabe im DK-Shop nachbestellen – solange der Vorrat reicht: