Stefan Loibl
· 16.01.2017
Als eins von zwei 29er-Bikes in diesem Vergleich fällt das Contrail sofort auf. Und zwar nicht nur durch seine Farbkombination.
Es wirkt lang, groß und bringt den Fahrer mit seinem 90er-Vorbau in eine sehr sportliche Position. Eine Marathon-Startnummer an den Lenker zippen? Warum nicht! Die angeforderte Rahmengröße L erscheint wie XL bei anderen Firmen, Sitzrohr und Überstandshöhe fallen gewaltig aus. Lange Kettenstreben verstärken den Eindruck: Hier handelt es sich um ein 29er der alten Schule – Wendigkeit ist nicht seine Stärke. Es hält lieber beide Räder am Boden, statt kleine Wellen als Abschussrampe zu nutzen. Und auch im Singletrail fühlen sich die Mitbewerber leichtfüßiger an. Doch der Blick auf die Messwerte überrascht: leichtes Vollcarbon-Chassis, leichte Gabel und leichte Laufräder sprechen eigentlich nicht für Trägheit. Und auch an der Ausstattung gibt es nichts zu kritisieren. Komplette Shimano XT, Teleskopstütze, zum Einsatzbereich passende Reifen. Nur der 90er-Vorbau ist nicht zeitgemäß. Unser Tipp: Wer zwischen zwei Rahmengrößen liegt, sollte die kleinere nehmen.
Fazit: Langstrecken-Tourer alter Schule. Das Contrail schreckt weder vor Forstwegetappen noch vor schnellen Downhills zurück.
Die Alternative: Für faire 2500 Euro steht die giftgrüne LTD-Version des Contrails im Shop. Trotz fehlender Vario-Stütze bringt das 29er 900 g mehr auf die Waage. Dafür gibt es keine Abstriche bei Fahrwerk und Antrieb.