Stephan Ottmar
· 31.07.2017
E-Mountainbikes sind in aller Munde, und die Saison ist bereits in vollem Gange – zwei wichtige Gründe, warum Sie die Kaufentscheidung nicht lange aufschieben sollten. E-Bikes sind schnell weg.
Fully oder Hardtail?
Anders als beim klassischen Mountainbike sprechen beim E-MTB nur wenige Argumente fürs Hardtail. Hier kann man hinten kaum entlasten, jeder Schlag rumpelt ungefiltert in den Körper (hohe ungefederte Masse). Im Grunde gibt es nur zwei Argumente für den Verzicht auf die hintere Federung. Erstens: der Einsatzbereich. Wer meistens auf Radwegen und gemäßigten Forstwegen und nicht auf Trails unterwegs ist, kommt mit einem Hardtail allemal aus. Wer jedoch Komfort, Fahrdynamik und Sicherheit will, kommt ums Fully nicht herum. Zweitens: der Preis. Hardtails bekommt man etwa einen Tausender günstiger als Fullys.
Mittel- oder Nabenmotor?
Gute Schwerpunktlage, hohe Fahrdynamik – für den Einsatz im Gelände hat sich der Mittelmotor durchgesetzt. Der rückt den Schwerpunkt des Bikes ins Zentrum und nach unten. Das Zusatzgewicht sitzt nicht – wie bei den Nabenmotoren – in der ungefederten Masse des Hinterrades. Das verbessert die Fahrdynamik. Zusätzlich zum internen Getriebe der Mittelmotoren übersetzt die Schaltung die Antriebs-Power mit. Das wirkt sich positiv auf den Energieverbrauch und die Hitzeentwicklung aus. Wermutstropfen ist der erhöhte Ketten- und Antriebsverschleiß. Aktueller Marktführer ist Bosch, gefolgt von Shimano, Brose und Yamaha. Der am meisten verbaute Nabenmotor stammt von BionX.
Reifen: dick ist Trumpf?
Die Anforderungen in puncto Verschleiß, Pannensicherheit und Traktion sind beim E-MTB deutlich höher als beim klassischen Bike. Der Rollwiderstand dagegen spielt eine untergeordnete Rolle. Dicke, grob profilierte Reifen mit stabiler Seitenwand sind Trumpf. Vor allem günstigere Bikes werden oft mit viel zu leichten Pneus (unter 2,1 Zoll, schwach profiliert) ausgerüstet. Verhandeln Sie am besten gleich beim Kauf über einen Austausch. Als ideal für E MTBs hat sich die 27,5-Plus-Größe herausgestellt. Diese Reifen funktionieren am besten in den Größen 2,6 oder 2,8 Zoll, erfordern aber spezielle Laufräder mit dem sogenannten Boost-Standard.
Wie viel Federweg?
Mehr Federweg vermittelt Sicherheit und Komfort. Besonders beim E-MTB braucht man mit dem Federweg eigentlich nicht zu geizen. Da man ohnehin meist im Sitzen fährt, hat man keine Probleme mit Fahrwerkswippen. Und Kraftverlust ist dank Motor-Power auch kein Thema. Ideal für den Geländeeinsatz sind Federwege zwischen 140 und 160 Millimetern. Noch mehr Federweg braucht man nur für extreme Einsatzbereiche. Und: Mehr Federweg kostet natürlich Geld. Auch bei Hardtails gilt: 120 Millimeter sind besser als 100. Achten Sie besonders bei diesen günstigen Bikes auf Luftfederelemente mit einstellbarer Dämpfung.
Was kostet der Spaß?
3500 Euro ist die unterste Grenze für ein ordentliches Fully mit ordentlichem Fahrwerk, guten Komponenten, stabilen Laufrädern und einer Vario-Sattelstütze. Wer diese nicht braucht und hier und da Abstriche macht, kommt vielleicht auch mit 3000 Euro hin. Darunter sind vollgefederte E-MTBs jedoch nicht zu empfehlen. Das beste Preis/Leistungsverhältnis bieten Bikes in der Preisklasse zwischen 4500 und 5000 Euro. Bei Hardtails geht’s deutlich früher los: Die Schallmauer liegt bei etwa 2000 Euro.
EINSATZBEREICHE UND PREISKLASSEN
Ob Sie mit Ihrem Bike glücklich werden, hängt nicht allein vom verfügbaren Budget ab. Vor allem müssen Sie Sich fragen, wo und wie sie biken. DEnn der Einsatzbereich gibt vor, welche Geometrie und wie viel Federweg zu Ihnen passen.
Hardtails
In der Welt der rein muskelbetriebenen Mountainbikes haben Hardtails nach wie vor eine große Bedeutung. Hier zählt jedes Quäntchen Muskelkraft und jedes Gramm an Material. Nach wie vor werden Cross-Country- und Marathon-Rennen auf Hardtails gewonnen. Beim E-MTB ist das anders. Die fehlende Federung hinten spart zwar auch hier Gewicht, beim Gesamtgewicht von um die 20 Kilo sind ein bis zwei Kilo aber kaum spürbar. Für Puristen, die auf die Federung verzichten wollen, gibt es ab knapp 2000 Euro Hardtails jeglicher Couleur. Die günstigen Vertreter besitzen meist komfortable, aufrechte Geometrien und eignen sich damit eher zum bequemen Cruisen auf Rad- und Forstwegen. In den höheren Preislagen findet man Modelle, die an die klassischen Race-Hardtails angelehnt sind. Mit wenig Federweg vorne, einer gestreckten, sportlichen Geometrie und Gewichten von deutlich unter 20 Kilo.
Bis 2500 Euro: E-MTBs in dieser Preisklasse sind für komfortorientierte, weniger sportlich ambitionierte Fahrer gebaut. Die Geometrien sind daher eher kurz und aufrecht. Qualität der Komponenten und Gabeln liegen eher auf Einsteiger-Niveau.
2500 – 3500 Euro: Die Bikes dieser Preisgruppe besitzen große Akkus und eine solide Ausstattung. Hier bekommt man viel Bike fürs Geld, und die Qualität der Komponenten geht voll in Ordnung. Mehr braucht man kaum.
Über 3500 Euro: Wer über 3500 Euro für ein Hardtail ausgeben möchte, dem empfehlen wir besser ein Fully. Damit liegt der Fahrgenuss deutlich höher, selbst wenn das Bike nur auf Feldwegen bewegt wird.
All-Mountain-Fullys
Der Begriff All Mountain umfasst die klassischen E-Touren-Bikes für gemäßigtes bis technisch anspruchsvolles Terrain. Im großen Angebot der Hersteller finden sich neuerdings unterschiedliche Bike-Typen, die sich an verschiedene Ansprüche der Fahrer richten. Lange Radstände und Kettenstreben sorgten bislang für enorme Laufruhe und Stabilität, gepaart mit hervorragenden Klettereigenschaften. Ein bewährtes Konzept für Einsteiger und Touren-Fahrer. Mit den neuen Antrieben von Shimano und Co. bekommen die Hersteller im Modelljahr 2017 mehr konzeptionelle Freiheit bei der Ausrichtung der Geometrien. So halten waschechte, wendige Trailbikes seit neuestem Einzug im E-MTB-Lager. Im Moment laufen diese jedoch auch noch unter dem Begriff All Mountain. Die Federwege dieser größten aller E-MTB-Gattungen bewegen sich zwischen 120 und 150 Millimetern.
Bis 2500 Euro: Falls Ihnen ein Fully für diesen Preis begegnet, handelt es sich um ein reduziertes Superschnäppchen. Wenn nicht, lassen Sie besser die Finger davon. Ein solides Bike lässt sich für diesen Preis nicht bauen.
2500–4000 Euro: Im Rennen um die Einstiegsklasse der vollgefederten All-Mountain-E-Bikes liefern sich die Hersteller erbitterte Positionskämpfe. Für uns geht der Spaß ab 3500 Euro los. Im Vergleichstest ab Seite 44 erfahren Sie mehr.
Über 4000 Euro: In dieser Preisklasse bekommt man besonders viel E-MTB fürs Geld. Leistungsstarke Fahrwerke, Top-Komponenten und eine Vario-Sattelstütze gehören hier zum guten Ton. Außerdem gibt es hier vernünftige Laufräder mit ordentlichen Reifen fürs richtige Gelände. Die meisten Bikes jenseits der 4000-Euro-Klasse rollen auf dicken Plus-Reifen.
Enduro-Fullys
Grundsätzlich bezeichnet man Bikes mit Federwegen um die 160 Millimeter als Enduro. Auch für E-MTBs passt diese Einteilung mit gewissen Einschränkungen. Die Geometrie ist entscheidend: Enduros legen ihren Fokus auf die Performance bergab. Üblich sind flache Lenkwinkel, potente Fahrwerke und kompakte Rahmen für maximale Bewegungsfreiheit des Fahrers über dem Bike. Standard-Bikes mit dieser Ausrichtung laufen allein schon durch ihr höheres Gewicht bergauf eher träge. Mit E-Antrieb erledigt sich dieses Problem. So eignen sich die E-MTB-Enduros hervorragend für Touren-Biker, die es bergab gerne etwas sportlicher angehen lassen.
DER MOTOR MACHT'S
Ist es sinnvoll, die Kaufentscheidung eines Bikes vom Antrieb abhängig zu machen? Jein. Zumindest legen manche Käufer großen Wert auf Features, die nicht in jedem Antrieb vorkommen.
Mit dem Einstig von Shimano in den E-MTB-Markt endet die unangefochtene Vorherrschaft von Bosch. Die Marktanteile von Brose, Yamaha und Co. sind dagegen eher gering. Generell funktionieren alle gängigen Aggregate gut. Interessant wird es bei den Details und Komponenten, die je nach Fahreranspruch stark variieren. Beispiel Navigation: Es gibt Fans großer Navigationsdisplays, während andere einen cleanen Lenker bevorzugen und sich per Sprachansage aus dem Smartphone leiten lassen.
Wer sein Bike auch ins verblockte Gelände entführt, der freut sich bei unfahrbaren Passagen über eine kräftige und ergonomische Schiebehilfe. In all diesen Einzelpunkten unterscheiden sich die Auslegungen der Hersteller teilweise stark. Wichtig auch das Thema Leistung: Aus unserer Sicht ist mehr Power besser als weniger, schließlich kann jeder Antrieb die Unterstützung reduzieren. Achten Sie bei Bosch darauf, dass die stärkste Version des Antriebs im Rahmen hängt – der Performance CX. Detaillierte Informationen zu allen verfügbaren Antrieben finden Sie in unserem großen
Online-Vergleichstest auf: www.emtb-magazin.de
Integration: Akkus sitzen häufig als Klötze auf den Unterrohren der Bikes. Einige Hersteller bieten inzwischen optisch leckere Lösungen an. Eine sehr harmonische Integration gelingt mit Brose-Antrieben z. B. Bulls, Rotwild und Specialized.Kreative Bike-Designer finden auch für Bosch individuelle Lösungen, etwa Cannondale, Lapierre und Moustache.
Innerer Widerstand: Die Vorstellung, dass unterwegs der Saft ausgeht, ist für viele E-Biker der blanke Horror. Zurecht, denn einige Antriebe besitzen einen sehr hohen inneren Widerstand, der den Kraftaufwand – zusätzlich zum Mehrgewicht des Bikes – ordentlich in die Höhe treibt. Das muss nicht sein: Brose und TQ-Systems koppeln ihre Antriebe ab, Bosch-Aggregate schneiden hier eher schlecht ab. Shimanos neuer Steps E8000 liegt hier im Mittelfeld.
Leistung: Zum Cruisen und entspannten Touren lässt sich die Antriebsleistung bei allen Systemen durch die Fahrstufe reduzieren. Wer Spaß an steilen Rampen im felsdurchsetzten oder wurzeligen Gelände hat, freut sich über viel Zusatzschub. Ein wichtige Frage beim E-MTB ist: Steht die Leistung über einen großen Trittfrequenzbereich zur Verfügung? Am besten gelingt das Bosch und TQ.
Reichhöhe: Die Gretchenfrage vor jeder Tour: Schaffe ich das mit einem Akku? Mit der höchsten Unterstützungsstufe fliegen die Bikes förmlich dem Gipfel entgegen. Aber nach maximal 1400 Metern ist mit einem 500-Wh-Akku Schluss. Knapp 2000 Meter sind drin, wenn man die kleinste Unterstützungsstufe wählt. (Gemessene Werte bei 80 Kilo Fahrergewicht und 130 Watt Eigenleistung.)
Nachladen: Ein E-Bike zu tanken, dauert 3–5 Stunden, ist also auf einer Tages-Tour kaum möglich. Allerdings lauern auch zu Hause Tücken. Aus manchen Bikes lassen sich die Akkus nicht entnehmen (z. B. Rotwild), wenn außerdem die Steckdose in der Garage fehlt, wird’s kompliziert. Die meisten Systeme bieten jedoch die Möglichkeit, im Rahmen zu laden oder mit dem Schlüssel den Akku zu entnehmen.
Gewicht: Auf Tour fällt das Gewicht des Bikes vor allem bei Schiebe- und Tragepassagen unangenehm auf, die Auswirkung auf das Fahrverhalten bleiben erstaunlich gering. Zwischen 21 und 23 Kilo bringen E-Fullys üblicherweise auf die Waage. Das leichteste bisher getestete Bike war das Carbon-Hardtail Cube Elite Hybrid mit 17 Kilo für 6000 Euro.
Bosch Performance
Den Antrieb können wir getrost als State of the Art beschreiben. Lange auf dem Markt, und jeder kommt damit zurecht. Achten Sie auf den Zusatz CX, der garantiert, dass Sie die leistungsstarke Version im Bike haben. Die Active-Version ist schwächer.
+ Kräftiger Antrieb
+ Sinnvolle Schaltstufen
+ Kompakter Akku
– Hoher Tretwiderstand
– Anfahren am Berg
– Großer Bauraum
Brose
Der Antrieb unterstützt sehr harmonisch und unauffällig. Die Abstimmung ist hervorragend und die Geräuschentwicklung klein. Hauptkritikpunkt ist die schwache maximale Unterstützung, besonders bei hoher Trittfrequenz.
+ Platzsparende Bauform
+ Geringe Lärmemission
+ Kein Tretwiderstand
– Geringe Maximalkraft
– Schwache Schiebehilfe
– Pulsierendes Tretgefühl bei geringer Pedalkraft
Panasonic Multispeed
Aktuell nur bei Flyer im Programm. Der Antrieb besitzt ein internes Zweiganggetriebe. Die Maximalleistung ist hoch, verschlechtert sich aber bei zunehmender Trittfrequenz. Hervorragendes Anfahrverhalten im steilen und auf losem Untergrund.
+ Sanftes Ansprechen
+ Gute Leistung
+ Große Gangspreizung
– Geringe Elastizität
– Hohes Gewicht
– Schwache Schiebehilfe
Shimano Steps
Die Version für Mountainbikes heißt E8000 und bietet viele tolle Features. Er lässt sich z. B. mit der elektronischen Schaltung Di2 koppeln und besitzt eine starke Schiebehilfe. Von der Performance liegt er auf hohem Niveau, nur beim Komfort hapert es noch.
+ Kompakte Bauweise
+ Gute Fahrmodi
+ Starke Schiebehilfe
+ Gutes Display
– Ein-Ausschalt-Ruckeln
– Abruptes Abschalten
TQ-Systems TQ120s
Das Kraftpaket unter den E-Bike-Antrieben hat bisher leider kaum Marktbedeutung. Lediglich M1 Sporttechnik setzt ihn ein. Dabei besitzt der Antrieb eine gute Abstimmung und liefert in Stufe fünf Leistung und Drehmoment ohne Ende.
+ Hohe Leistung
+ Kein Tretwiderstand
+ Kleiner Bauraum
+ Viele Fahrmodi
– Bisher kaum erhältlich
– Hohes Gewicht
Yamaha PW-X
Vor allem Haibike in ihrer Sduro-Serie und Giant (als Syncdrive) setzen auf den bewährten Japaner. Der Antrieb liefert mit seiner harmonischen Abstimmung einen tollen Komfort. Leider geht ihm mit zunehmender Trittfrequenz die Kraft aus.
+ Hoher Komfort
+ Sanftes Ansprechen
+ Leicht
– Geringe Elastizität
– Unterstützungsstufen
– Fummelige Bedienung
NOCH FRAGEN? WIR ANTWORTEN:
Budget, Einsatzbereich, Motor – haben Sie sich entschieden? Falls Ihnen noch ein paar Fragen auf dem Herzen liegen, werden Sie vielleicht hier fündig. Und bei der konkreten Kaufentscheidung helfen Ihnen unsere Vergleichstests.
25 oder 45 km/h?
Einfach gesagt: Pedelecs 25 sind Fahrräder und Pedelecs 45 sind Kraftfahrzeuge. Nur mit Fahrrädern darf man sich auf allen Strecken bewegen, die nicht explizit gesperrt sind. Wer ein Pedelec 45 fährt, muss Folgendes beachten: Radwege sind tabu, Wander- und Bergwege sowieso. Es gilt die Promillegrenze, und es besteht Kennzeichen- und Helmpflicht. In EMTB testen wir daher fast ausschließlich Bikes der Pedelec-25-Klasse.
Reifengröße
Fast alle aktuellen Bikes rollen auf 27,5-Zoll- oder 29-Zoll-Rädern. Für E-Bikes hat sich bei 27,5 Zoll Felgendurchmesser für Reifen das Plus-Format durchgesetzt. Auf breiten Felgen sollten voluminöse Reifen sitzen. Der Vorteil: mehr Grip, weniger Durchschläge und ein komfortables Abrollverhalten. Eine verstärkte Karkasse macht für E-MTBs immer Sinn, egal ob bei Plus oder 29 Zoll.
Batteriekapazität?
Die Kapazität der Batterie ist proportional zur Reichweite. Mit 300 Wattstunden erreicht man nur die halbe Strecke einer 600-Wh-Batterie. Wer nur kurze Runden dreht, kann hier sparen. Denn die Akkus sind teuer. Bosch und Shimano verlangen 859 und 699 Euro für einen zusätzlichen 500-Wh-Speicher. Wer Tages-Touren fahren will, kommt um den Zweit-Akku nicht herum. Sonst ist die Tour schneller zu Ende als gedacht. Mit leerer Batterie bergauf strampeln macht keinen Spaß.
Übersetzung
Der Trend geht zum Einfach-Kettenblatt an der Kurbel – das ist auch gut so. Mehrfach-Kettenblätter bergen Probleme beim Schalten. Der vordere Gangwechsel dauert zu lang, und die Gefahr von Schäden am Antriebsstrang ist groß, weil der Wechsel undefiniert abläuft. Inzwischen liefern die Hersteller Kassetten bis zu einer Abstufung von 11 bis 48 Zähnen am Hinterrad. Das bietet in Kombination mit einem Kettenblatt mit z.B. 38 Zähnen eine hervorragende Gangspreizung – auch für steile Rampen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Schalten wird einfacher, der Verschleiß sinkt. Es sind weniger Teile nötig, weil Umwerfer Schalthebel und -züge entfallen. Bosch-Motoren brauchen durch das interne Getriebe kleine Spezialkettenblätter. Serienmäßig werden diese oft zu groß gewählt (16 Zähne und mehr). Der Nachrüstmarkt bietet hier Mini-Ritzel mit bis zu 13 Zähnen.
Rahmenhöhe
Zur Abschätzung der Rahmengröße eignet sich die Schrittlänge besonders gut. Stellen Sie sich barfuß mit dem Rücken zur Wand, Beine leicht geöffnet. Ziehen Sie eine Wasserwaage oder ein Buch im Schritt nach oben, bis sich ein spürbarer Druck einstellt. Messen Sie nun den Abstand zwischen Boden und Oberkante der Wasserwaage. Leichter geht’s, wenn Ihnen jemand dabei hilft. Multiplizieren Sie den ermittelten Wert mit 0,547. So erhalten Sie die Rahmengröße in Zentimetern. Eine Probefahrt ersetzt das jedoch nicht. Im Zweifel greifen Sie beim E-MTB lieber zur kleineren Größe. Denn man fährt auf technisch steilen Bergauf-Passagen ohnehin oft mit leicht abgesenktem Sattel. Ausführliche Info unter www.bike-magazin.de - Webcode #37249
Tuning
Am Berg fällt die 25 km/h Grenze kaum auf, während sich in der Ebene fast jeder E-Biker eine spätere Abregelung wünscht. Der Markt bietet für die meisten Antriebe illegale Tuning-Kits, doch davon raten wir ab: Das praktische Risiko liegt hoch. Bei einer Routinekontrolle droht Führerscheinentzug wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, im Fall eines Unfalls mit Personenschaden Schlimmeres. Auch moralisch haben wir Bedenken: Heute dürfen wir mit unseren Bikes ganz legal auf Wegen durch die Natur fahren, die wir uns mit anderen Sportlern teilen. Zu hohe Geschwindigkeiten führen zu Ärger.
Second Hand?
Durch Die galoppierende Entwicklung der letzten Jahre veraltet die Technik schnell. Zusätzlich ist die Nachfrage hoch und das Angebot klein, das treibt die Preise nach oben. Deshalb raten wir aktuell von Gebrauchtkäufen eher ab. Es sei denn, sie kennen den Vorbesitzer und haben Verhandlungsgeschick.