Sensible Elektronik am Haibike Sleek mit E:I-Shock

Robert Egler

 · 14.09.2014

Sensible Elektronik am Haibike Sleek mit E:I-ShockFoto: Robert Niedring
Sensible Elektronik am Haibike Sleek mit E:I-Shock

Durch den elektronischen Dämpfer hat das Sleek RC ein Ass im Ärmel, gleichzeitig aber auch eine große Schwachstelle.


Dauertest-Leistung 5.040 km | 38.020 hm


Modelljahr 2013

Als perfekte Ergänzung zu den schnellen Trails am Ammersee sollte das Sleek RC 29 eigentlich ideal besetzt sein. Straffe 110 Millimeter Federweg am Heck, leicht rollende 29-Zoll-Laufräder und als i-Tüpfelchen noch ein elektronisch geregelter Dämpfer oben drauf. Das ganze Paket runden eine langlebige Shimano-XT-Gruppe und eine standfeste Magura-MT4-Bremse mit vorne und hinten 180er-Scheiben ab. So weit, so gut.

Der elektronische Helfer in Form eines E:i-Shock-Systems soll den Fahrer maximal unter­stützen. Entweder, indem der Fahrer selbst die Plattform am Dämpfer nur über einen Tastendruck am Lenker manuell zuschaltet und öffnet. Oder im Automatikmodus – dann erkennen ein Beschleunigungssensor an der Gabel und ein Trittfrequenz-Sensor selbstständig, was der Fahrer gerade benötigt. So weit die Theo­rie. In der Praxis haderte der Hinterbau des Sleek RC allerdings mit kleineren Hindernissen und stellte selbst im sensibelsten Automatikmodus auf stur. Auf größere Hindernisse reagierte der Dämpfer zum Teil zu langsam, weshalb sich häufig ein Hardtail-Gefühl einstellte. Für mehr Sensibilität musste ich den Dämpfer komplett offen fahren. Neben den funktionellen Einbußen machte auch die Haltbarkeit der Elektronik Probleme. Bereits die erste Fahrt im Regen sorgte für Feuchtigkeit im Display der Kontrolleinheit. Permanente Kontaktprobleme in der Halterung und schließlich ein Zerfallen des Gehäuses dämpften meine Begeisterung für die Elektronik. Selbst nach dem Tausch des Tachos gab sich das System launisch. Komplettausfall und volle Funktion gingen Hand in Hand.


Fazit: Aufgrund der anfälligen Elektronik hätte mir das Sleek RC ohne E:i-Shock wesentlich besser gefallen. Bis auf Reifen und Schnell­spanner gab sich das vortriebshungrige Bike ansonsten tadellos.


Funktionalität ***
Haltbarkeit ***
(max. 6 Sterne)


VERÄNDERUNGEN

• 4100 km– keine: Das Sleek RC lief von Anfang bis zum Ende in Original-Bestückung.


DEFEKTE

• 057 km – Tacho undicht: Bereits die erste Ausfahrt mit Regenschauer sorgte für Feuchtigkeit im Display der E:i-Shock-Anzeige.
• 1400 km – Tacho zerfällt: Nach Kontaktproblemen in der Halterung löste sich der Tacho in Einzelteile auf. Haibike schickte Ersatz.
•1800 km – E:i-Shock fällt aus: Trotz neuer Tacho-Einheit von Hai­bike fällt die automatische Plattform aus. Das System bleibt immer offen.
• 2705 km – Hebel bricht: Die Elektronik geht wieder, dafür bricht der hintere Schnellspannerhebel.
• 3200 km – Kettenwechsel: Die Kette hat sich gelängt und muss getauscht werden.

  Elektro-Shock: Das Haibike E:i-Shock-System arbeitete unsensibel und fiel des Öfteren trotz Ersatz-Tacho-Einheit aus. Foto: Robert Niedring
Elektro-Shock: Das Haibike E:i-Shock-System arbeitete unsensibel und fiel des Öfteren trotz Ersatz-Tacho-Einheit aus. 
  Blasenschwäche: Den Racing Ralphs ging häufig die Luft aus. Durch das ständige Auf und Zu brach der Hebel des Schnellspanners hinten.Foto: Robert Niedring
Blasenschwäche: Den Racing Ralphs ging häufig die Luft aus. Durch das ständige Auf und Zu brach der Hebel des Schnellspanners hinten.
  Rider: Robert Egler (51), BIKE-Dauertester. Fährt Bike seit 1989; Gewicht/Größe 76 kg/1,80 m; Fahrertyp Cross Country/Tour; Lieblingsrevier AmmerseeFoto: Robert Niedring
Rider: Robert Egler (51), BIKE-Dauertester. Fährt Bike seit 1989; Gewicht/Größe 76 kg/1,80 m; Fahrertyp Cross Country/Tour; Lieblingsrevier Ammersee
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